Zum Inhalt springen

Ein Damoklesschwert schwebt über unserem Fußball!

Pünktlich zur im Dezember anstehenden Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen melden wir uns mit einer Stellungnahme. Wie ihr euch denken könnt: kein gutes Zeichen. Doch was steht zur Debatte? Auf der vorletzten IMK im vergangenen Winter wurden bereits Maßnahmen angedacht, die angeblich die Sicherheit im Stadion erhöhen sollen. Was bislang allerdings einem zahnlosen Papiertiger glich, könnte alsbald bittere Realität werden: Personalisierte Tickets, KI-gestützte Sicherheitsmaßnahmen rund um Spieltage und massenhaft neue Stadionverbote ohne Unschuldsvermutung könnten die Folge sein!

Anfang Dezember soll die Schaffung einer bundesweiten Stadionverbotskommission beschlossen werden. Zusätzlich zu den standortgebundenen SV-Kommissionen soll diese Institution die Vergabe des ohnehin rechtsstaatlich höchst fragwürdigen Sanktionsmittels „Stadionverbot“ überwachen. Rücknahmen und vorzeitige Aufhebungen der Stadionverbote durch die SV-Kommissionen der einzelnen Standorte könnten zukünftig von oben herab untersagt werden. Hierbei wird die Expertise der Vereine, die mit den Vorgängen rund um ihre (Heim-)spiele vertraut sind und lokale Situationen definitiv besser einordnen können als eine zentrale Stelle, bewusst umgangen. Zudem sollen Vereine, die sich nicht an die Vorgaben der zentralen Stadionverbotskommission halten, zukünftig durch die Sportgerichtsbarkeit sanktioniert werden.
Unklar bleibt zunächst, ob auch eine direkte SV-Vergabe im Repertoire des neuen Monsters von Verbänden und Politik liegen soll. Ebenso wenig ist über die mögliche personelle Zusammensetzung bekannt. Man stelle sich vor, die Schreihälse aus Innenministerien und Repressionsorganen wie der Polizei wären Teil dieses Gremiums – es würde wohl nicht lange dauern, bis Stadionverbote nach dem Gießkannenprinzip verteilt würden – massenhafte Überwachung und Personalienfeststellungen durch Festsetzung ganzer Personengruppen inklusive. Gleiches gilt für die angedachte Praxis, bis spätestens sechs Wochen nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens (wohlgemerkt: keiner Verurteilung!) ein Stadionverbot zu prüfen. Wie oft derartige „Prüfungen“ dann in einem SV münden, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Besonders eklatant ist hierbei, dass aus einer Soll-Formulierung nun eine Muss-Vorschrift werden soll. Jedes eingeleitete Strafverfahren, was sich bekanntermaßen in sehr vielen Fällen aufgrund Unsinnigkeit nach einer Weile im Sande verläuft, wäre gleichbedeutend mit einem sofortigen Stadionverbot für den Betroffenen!

Neben der neuen Praxis für Stadionverbote fordern Hardliner aus der Politik und der Polizei weitere Einschnitte in den Stadionalltag. Ein Szenario besteht aus flächendeckenden personalisierten Tickets sowie Gesichtsscannern. Dabei stellen wir nicht nur die Umsetzbarkeit und Sinnhaftigkeit infrage, sondern erkennen auch einen klaren Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht aller Stadionbesucher. Wenn alle Fans am Einlass auch noch das letzte Stück Freiheit für den Besuch unseres Volkssports abgeben müssen, steht das im krassen Widerspruch zu unseren Vorstellungen und entbehrt jeglicher Verhältnismäßigkeit.

Natürlich findet auch das omnipräsente Thema Pyrotechnik seinen Platz in den Fantasien der Politiker und Behörden. Während die Fanszenen im ganzen Land im Rahmen der „Verbandsstrafen abschaffen“-Kampagne seit geraumer Zeit konstruktive Vorschläge liefern und ohne populistisch vorzupreschen sinnvolle Dialoge mit Vereinen und Verbänden zu Pyrotechnik initiieren, verschließen Politik und Polizei die Augen vor der Realität der reifen und in den Stadien vollumfänglich positiv bewerteten Nutzung von Pyrotechnik der Fanszenen. Mit einer Null-Toleranz-Linie sowie Gleichsetzung von Pyrotechnik mit Gewalt und Bedrohung zeigt die Gegenseite eindrucksvoll, dass jegliches Verständnis für Fankultur fehlt.

Die deutschen Stadien sind sichere Orte – das belegen sämtliche Statistiken der Behörden selbst wie etwa der im Oktober 2025 veröffentlichte Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Wofür also eine neue Stadionverbotskommission benötigt wird, die die Kompetenzen der örtlichen Sicherheitsträger definitiv einschränken soll, bleibt höchst fragwürdig. Statt sich weiterhin repressiven Maßnahmen zu verschreiben, braucht es Konzepte, die das Sicherheitsrisiko für uns Stadiongänger tatsächlich verringern.
Wir fordern daher:

  1. Minimierung der Polizeieinsätze – Die größte Gefahr in den deutschen Stadien bleiben unberechenbare Einheiten der Bereitschaftspolizei. Statt sich über Kostenumlagen auf die Vereine Gedanken zu machen, sollten die Innenministerien die vollkommen maßlosen Einsatzzeiten ihrer Bediensteten reduzieren.
  2. Aussetzung des Präventivinstruments „Stadionverbot“ – Eine zentrale Stadionverbotskommission sowie die zwanghafte Vergabe eines Stadionverbots nach Einleitung eines Ermittlungsverfahrens darf es unter keinen Umständen geben!
    Generell stellen wir uns klar gegen das Präventivinstrument Stadionverbot. Anstatt junge Menschen aus den Stadien auszusperren, sollten sich Verbände und Politik für rechtsstaatlich verbindliche und pädagogisch wertvolle Maßnahmen bei tatsächlich vorliegenden Straftaten im Fußballkontext einsetzen.
  3. Überwachungskosten reduzieren – Statt den Vereinen immer teurere Überwachungssysteme unter dem Deckmantel der Stadionsicherheit aufzuzwingen, sollten die Gelder in die Nachwuchsarbeit, die Infrastruktur der Stadien und die Arbeit von Fanprojekten investiert werden.
  4. Anerkennung des Mehrwerts der deutschen Kurven – Anstatt mit der Forderung der Personalisierung aller Eintrittskarten jeden Stadiongänger unter Generalverdacht zu stellen, sollte auch die Politik die Fankultur hierzulande als Alleinstellungsmerkmal des Fußballs anerkennen! Auch die Nutzung von Pyrotechnik sollte endlich ihre berechtigte Akzeptanz finden!

Uns ist bewusst, dass auch wir die Uhren nicht zurückdrehen werden. Häufig wurden hart erkämpfte Freiheiten nur kurze Zeit später zum Wohle des Populismus einiger weniger wieder eingeschränkt. Doch seid euch gewiss: Sollten sich die Gerüchte erhärten, werden wir uns zum Wohle aller Stadionbesucher für das Fußballstadion als Ort der Freiheit einsetzen und für die Werte unseres Fußballs einstehen!

Die Fanszenen Deutschlands im November 2025

Respect Fans – collective stadium bans for you corrupt bastards but not for our passion – UEFA MAFIA

Wie euch allen bekannt sein dürfte, spielt der VfB – beziehungsweise wir Fans – in den internationalen Wettbewerben inzwischen „auf Bewährung“. Ein Schicksal, das sich der VfB mit einigen weiteren Vereinen teilt. Die UEFA lässt aufgrund des Abbrennens von Pyrotechnik sowohl für Heimspiele (wegen des Heimspiels gegen Bergamo), als auch für Auswärtsspiele (aufgrund des Auswärtsspiels in Basel) über uns VfB-Fans das Damoklesschwert gesperrter Fanblöcke schweben. Eine Kollektivstrafe, die als solche selbst bereits abzulehnen ist. Das Konstrukt der Verbandsstrafen ist ohnehin mehr als fragwürdig. Über Jahre hat sich hier eine Paralleljustiz in korrupten Verbänden etabliert, die erklären möchte was richtig und was falsch ist. Das ausgesendete Signal seitens der UEFA ist klar: Null-Toleranz-Politik, vor allem im Falle von Pyrotechnik. Ein Kampf gegen freie, selbstbestimmte, farbenfrohe und manchmal eben auch unbequeme Fankurven.

Doch wie sieht eigentlich die andere Seite der Medaille aus?

Reist man seinem Verein als Fußballfan durch Europa hinterher, hat das Erlebte mit dem vielzitierten freien Europa oft nur wenig bis nichts zu tun. An jeder Ecke bekommt man das Gefühl vermittelt hier nicht erwünscht und nur störendes Beiwerk zu sein. Wird man als Fußballfan erkannt, steht man direkt unter Generalverdacht. Viele VfB-Fans haben in den vergangenen Monaten ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Oftmals wird der große Traum dem eigenen Verein durch ganz Europa zu folgen zur persönlichen Belastungsprobe. Ein kleiner Abriss, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

In Madrid steht den VfB-Fans eine unglaublich eskalativ auftretende Polizeieinheit am Spieltag gegenüber. Nur dem besonnenen Auftreten der Fans, die sich dieses magische erste Champions League Spiel seit vielen Jahren nicht nehmen lassen wollen, ist es zu verdanken, dass die Situation nicht eskaliert. Bereits im Vorfeld wird vor allem die aktive Fanszene von Restriktionen überzogen. Als Fanmaterial ist nur die Zaunfahne – und diese auch nur nach vorheriger Anmeldung inklusive Bild – sowie eine einzige Trommel erlaubt, kurzfristig noch ein Megafon. Keine Fahnen und von der Möglichkeit einer Choreographie oder Ähnlichem ganz zu schweigen. Auf Kleidung und Schals ist die Aufschrift „Ultras“ verboten. Doch nicht nur die aktive Fanszene trifft es. Es herrscht eine sehr strenge Ticketpersonalisierung. Zudem wird bereits im Vorfeld des Spiels klar kommuniziert, dass als VfB-Fans zu erkennende Personen in anderen Bereichen des Stadions am Einlass auch mit gültiger Eintrittskarte abgewiesen beziehungsweise des Stadions verwiesen werden.

Ein Thema, das sich auch in das nächste internationale Auswärtsspiel in Turin zieht. Auch hier reden wir von einer hundertprozentigen & strengen Ausweiskontrolle bei personalisierten Tickets. Mit einem deutschen Ausweis sollte man keinen Zutritt zu den Bereichen außerhalb des Gästeblocks bekommen. Juventus Turin storniert zahlreiche Ticketbestellungen von VfB-Fans proaktiv. Dazu kommt ein ebenfalls sehr repressiver Umgang mit der Freigabe und Anmeldung von Fanmaterialien.

Was auf dem Weg nach Belgrad an der kroatisch-serbischen Grenze passiert ist, wird vermutlich jedem Leser dieses Textes bekannt sein. Ein drastischer Fall. Nacktkontrollen, menschenunwürdiges Verhalten bis hin zu im Nachgang ärztlich attestierten Körperverletzungen seitens der Grenzbeamten. Für uns als aktive Fanszene der Punkt, an dem es uns reichte und wir schweren Herzens auf einen Spielbesuch verzichteten. Reaktionen der UEFA an dieser Stelle? Keine! Doch müssen wir gar nicht so sehr mit dem Finger auf die serbischen Behörden zeigen. Auch die Stuttgarter Polizei wollte sich international nichts nachsagen lassen. In Stuttgart gab es zahlreiche willkürlich ausgesprochene Bereichsbetretungsverbote oder Ingewahrsamnahmen von Gästefans, vor allem rund um das Spiel gegen Paris Saint Germain.

Auch in dieser Saison benötigten die Auswärtsfahrer des VfB ein dickes Fell. Zum Auswärtsspiel in Basel gab es auch innerhalb des Schengen-Raums massive Grenzkontrollen, teilweise mit Filmaufnahmen. In Istanbul war man vollkommen der Willkür des dortigen Sicherheitsapparats unterlegen. Die Zaunfahnen mussten bereits Wochen vor dem Spiel einen strengen Anmeldeprozess durchlaufen. Die Entscheidungen darüber, welche Fahnen erlaubt sind und welche nicht, wurden dann aber kurz vor dem Spiel bei der Abfahrt der Shuttlebusse und teilweise erst während der Fahrt zum Stadion kommuniziert. Und das bei einer Anreise von mehr als 2000 Kilometern! Außer einer Trommel war auch sonst nichts erlaubt, keine Megafone, keine Fahnen, nichts.

Zudem ziehen sich durch alle Auswärtsspiele in den UEFA-Wettbewerben menschenunwürdige Zustände. Ewig andauernde Einlasssituationen vor dem Spiel, lange andauernde sogenannte „Blocksperren“ danach. Rund um die Einlasssituationen in Madrid, Turin und Basel, am Einlass und vor allem im Block in Istanbul kam es zu einem Stau der Masse an Fans, vollkommener Überfüllung von manchen Bereichen und dadurch zu Szenarien, in denen nur besonnenes Verhalten der Fans eine Massenpanik oder Schlimmeres verhindert hatte. Auch gestaltet sich sowohl die Verpflegungs- als auch die Toilettensituation oftmals mehr als fragwürdig. Kurzum: Man fühlt sich wie Vieh.

Es kommt nicht von ungefähr, dass auf unser Drängen hin inzwischen bei jedem internationalen Auswärtsspiel ein bis zwei offizielle Fananwälte aus den jeweiligen Ländern zur offiziellen Delegation des VfB gehören. Wir wollen uns an dieser Stelle gar nicht ausmalen, wie die Stadionbesuche ohne die jeweiligen Anwälte ausgesehen hätten.

Doch nicht nur wir Fans sind Betroffene dieses ganzen Organisationsversagens der UEFA. Die Vorkommnisse rund um unseren VfBler Deniz Undav, der in Istanbul rassistisch beleidigt wurde, sind uns allen noch frisch im Gedächtnis. Die UEFA macht es sich hier einfach und verweist darauf, dass weder im Schiedsrichter- noch im Delegiertenbericht Vorfälle erwähnt werden. Bei der UEFA sind TV- und sonstige Videoaufzeichnungen zulässige Beweismittel. In Bezug auf angebliche Verfehlungen in Richtung Pyrotechnik und Ähnlichem wird dies auch gern genutzt. In diesem Fall werden jedoch trotz hinreichenden Hinweisen keine Ermittlungen angestellt.

Es scheint, als könne in diesem Fall nicht sein, was nicht sein darf. Die UEFA schreibt sich „Respect“ auf die Fahnen und trägt ihre angeblichen „Werte des Sports“ nach außen hin in gigantischem Ausmaß vor sich her. Am Ende des Tages giert die UEFA als Verband, sowie auch die einzelnen Funktionsträger vor allem nach Ruhm und Geld. Und man schämt sich dabei nicht, nach unten auf die Fans zu treten. Es regiert die Doppelmoral und die UEFA steht mitsamt ihren ganzen PR- und Strafensystemen vor allem für eins: Bluewashing in seiner reinsten Form! Wenn jemand diesen Sport zerstört, dann die Gier der Verbände und nicht die Leidenschaft der Menschen, die den Fußball zu dem machen, was er ist.

Commando Cannstatt 1997
Schwabensturm Stuttgart 2002
Schwaben Kompanie Stuttgart
Crew 36 Stuttgart
Südbande Stuttgart

Jetzt Petition unterzeichnen: Keine Palantir-Nutzung in BW!

Mittlerweile gibt es eine Online-Petition für den Landtag von Baden-Württemberg gegen die Einführung von Palantir, welche wir ausdrücklich unterstützen. Setzt mit eurer Unterzeichnung ein deutliches Zeichen!
https://petitionen.landtag-bw.de/Petitionen/Details/b64b8bd2-08aa-40e2-83f1-1c1f85187da4

Neben der offiziellen Petition für den Landtag von Baden-Württemberg könnt ihr zusätzlich (!) auch bei OpenPetition unterzeichnen (https://openpetition.de/!nopalantirbw).

Mehr Hintergründe zum Thema: https://www.cc97.de/palantir-verhindern/

StoCCarda #16 in Kürze erhältlich

Es ist wieder soweit: Das StoCCarda #16 erscheint in Kürze und setzt neue Maßstäbe. Für 10 Euro bekommt ihr satte 448 Seiten und damit die bisher umfangreichste Ausgabe in der Geschichte des Saisonhefts. Damit findet eine Spielzeit ihren würdigen Abschluss, die unweigerlich in den Annalen des VfB stehen wird. Der Triumph im DFB-Pokal und die erste internationale Saison seit zwölf Jahren haben eine ganze Generation von VfBlern geprägt. All das bekommt in dieser Ausgabe den Raum, den es verdient. Doch auch abseits der großen Highlights erwartet euch eine vielfältige Mischung an Themen, die authentische Einblicke in die zurückliegende Saison aus der Perspektive des Commando Cannstatt geben und sicherstellen, dass das StoCCarda weit über einen bloßen Saisonrückblick hinausgeht. Freut euch auf:

  • Saisonrückblick der Cannstatter Kurve
  • Kurvenberichte der Saison 24/25 (Liga, Pokal, Champions League)
  • Streetart
  • Gedanken aus der Gruppe
  • Repression
  • Vereinspolitik
  • Gruppenleben
  • Großer Block zu „Stuttgart International“
  • Besuch bei Freunden: Reutlingen, Cesena, Saint-Étienne
  • Interview mit Gregor Hofmann: Der VfB und der Nationalsozialismus
  • Interview mit Günther Schäfer

Erwerben könnt ihr das StoCCarda ab unserem Heimspiel gegen Mainz für 10 € bei unseren zahlreichen fliegenden Verkaufsteams rund um das Neckarstadion sowie selbstverständlich am Fanstand in der Cannstatter Kurve.

Grundrechte bewahren – Chatkontrolle ablehnen!

Bereits bei den Heimspielen gegen Köln im Februar 2023 und gegen Darmstadt im September 2023 zeigten wir Spruchbänder und äußerten uns ausführlich zum Thema Chatkontrolle.

Beim vergangenen Heimspiel gegen Heidenheim brachten wir dieses Thema nochmals aus aktuellem Anlass in die Kurve. Am 14. Oktober stimmt der EU-Rat nach über drei Jahren Beratung über die Einführung der Chatkontrolle ab. Lehnte Deutschland einst noch ab, so könnte man mit der neuen Regierung das entscheidende Zünglein an der Waage für die Einführung einer Chatkontrolle werden.

Dies wäre nicht weniger als ein Skandal. Alle 450 Millionen EU-Bürger stünden unter Generalverdacht, eine private und überwachungsfreie Kommunikation wäre nicht mehr möglich. Jede einzelne Nachricht würde vor dem Absenden in Sekundenbruchteilen gescannt werden. Das digitale Briefgeheimnis wäre am Ende, die Pressefreiheit stark bedroht. Zahlreiche Initiativen wie der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der Chaos Computer Club, die Dachorganisation European Digital Rights (EDRi) und zahlreiche weitere zivilgesellschaftliche Akteure aus dem Bündnis „Chatkontrolle stoppen“ warnen eindringlich vor dem drohenden Beschluss. Der juristische Dienst des EU-Rats bezeichnet die Pläne sogar als rechtswidrig.

Wir schließen uns der breiten Allianz gegen die Chatkontrolle aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und der laufenden Rechtsprechung des EuGH für Menschenrechte an und fordern eine Ablehnung der Chatkontrolle!

Das Bündnis „Chatkontrolle stoppen“ hat kurzfristig eine Petition gegen die Chatkontrolle gestartet, welche wir selbstverständlich unterstützen. Setzt mit eurer Unterschrift ein Zeichen gegen die Einführung der Chatkontrolle: https://weact.campact.de/petitions/chatkontrolle-stoppen

Falls ihr euch tiefergehend mit dem Thema befassen wollt, legen wir euch folgende Links ans Herz:

Verkaufsstart des 21. CC-Fankalenders ab dem Heimspiel gegen Vigo!

Nach der gelungenen 20. Jubiläumsausgabe kehren wir nun mit der 21. Ausgabe zum altbekannten Format des beliebten CC-Fankalenders zurück. Ab dem kommenden Heimspiel gegen Celta Vigo wird der Fankalender wieder erhältlich sein.

Bei den nächsten acht Heimspielen bis in den Dezember werden wir unsere Kalender wie gewohnt über unsere fliegenden Verkaufsteams zum Preis von 12 Euro anbieten. Auch in diesem Jahr werden die Kalender zusätzlich zur Cannstatter Kurve wieder im Umlauf der Gegengerade und der Untertürkheimer Kurve erhältlich sein. Wie ebenfalls üblich, wird es die Möglichkeit geben, den Kalender über unseren Onlineshop (https://shop.cc97.de/) zu erwerben. Zudem besteht erneut die Chance, die Kalender über die drei VfB-Fanshops (Fan-Center im Carl-Benz-Center, Fanshop im Königsbau am Schlossplatz und Fanshop im Breuningerland Ludwigsburg) zu kaufen. Neu in diesem Jahr wird die Möglichkeit sein, den Fankalender über den VfB-Onlineshop zu erwerben (https://shop.vfb.de/de/produkte/deko/jahreskalender-2026-commando-cannstatt-1000).

Seit der ersten Auflage des Fankalenders im Jahr 2006 konnten mittlerweile stolze 332.800 € gesammelt werden und an gemeinnützige Einrichtungen aus der Region Stuttgart gespendet werden. Für die 21. Jubiläumsausgabe des Kalenders wird es drei Spendenempfänger geben.

Der erste Spendenempfänger wird KOBRA e.V. sein. KOBRA ist seit über 30 Jahren eine spezialisierte Fachberatungsstelle in Stuttgart. Hier werden Kinder und Jugendliche, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, ebenso beraten wie deren Bezugspersonen sowie Fachkräfte und Ehrenamtliche, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. (https://www.kobra-ev.de/).

Der zweite Spendenempfänger wird die Kulturinsel Stuttgart gGmbH sein. Die Kulturinsel Stuttgart ist eine multikulturelle Oase im Neckarpark Bad Cannstatt. Das vielfältige Gelände ist eine Plattform für Kunst- und Kulturinteressierte, Nachbarn, Menschen mit Fluchthintergrund, Gärtner und viele mehr. Die Kulturinsel ist ein Ort der Vernetzung. Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen, Veranstalter, Projekte, Initiativen und Ehrenamtliche treffen auf dem Areal aufeinander und schaffen eine kulturelle Oase mit sozialem und gesellschaftlichem Schwerpunkt. (https://www.kulturinsel-stuttgart.org/).

Der dritte Spendenempfänger wird die Ambulante Hilfe e.V. sein. Die Ambulante Hilfe ist ein gemeinnütziger Verein, der Menschen hilft, die obdachlos geworden sind oder Angst um ihre Wohnung haben und sozial ausgegrenzt sind. Seit 1977 berät und betreut die Ambulante Hilfe in direktem Kontakt, von Mensch zu Mensch, kompetent, ohne Wartezeiten und ohne Zugangsvoraussetzungen. Bei persönlichen Notlagen, bei sozialen Schwierigkeiten und Wohnungsverlust hilft die Ambulante Hilfe schnell und unbürokratisch. Die Ambulante Hilfe unterstützt zudem beim Beantragen von Sozialleistungen, bei der Arbeitssuche, bei Problemen mit Schulden oder vor dem Gericht. (https://ambulantehilfestuttgart.de/).

Unterstütze auch Du die drei Spendenempfänger (KOBRA e.V., Kulturinsel Stuttgart gGmbH und die Ambulante Hilfe e.V.) und sichere Dir den Fankalender 2026 des Commando Cannstatt!

Spruchband zu Palantir

Polizei BW & Demokratiefeinde Hand in Hand?
Massenüberwachung stoppen – Palantir verhindern!

Mehrere Bundesländer nutzen die Datensoftware „Gotham“ der US-Firma „Palantir“ bereits. Auch in Baden-Württemberg soll die Polizei bald Zugriff darauf bekommen. Das CDU-geführte Innenministerium schloss einen Vertrag mit Palantir, ohne dass es eine rechtliche Grundlage für die Nutzung der entsprechenden Software gibt. Im Nachgang bekam man jedoch unter lächerlichen Auflagen, wie etwa dem Verzicht auf den Einsatz von KI und dem Ausschluss einer Vertragsverlängerung nach viereinhalb Jahren, auch die Spitze des Koalitionspartners ins Boot. Doch noch ist es nicht final entschieden. Denn für die Einführung der Software, wäre eine erneute Reform des Baden-Württembergischen Polizeigesetzes notwendig.

Der Einsatz der Palantir-Software Gotham, welche auch unter anderem von Bayern, Hessen und NRW bereits benutzt wird, steht bei vielen Datenschützern und Menschrechtsorganisationen stark in der Kritik. Baden-Württembergs Datenschutzbeauftragter Tobias Kleber nennt die Software in seiner Kritik ein „hochinvasives Instrument“ , weitere Organisationen wie der Chaos Computer Club, Campact und Amnesty International äußern aus den verschiedensten Gründen lautstarke Kritik an Palantir.

Die wichtigsten Punkte: Die Palantir-Software kann Menschen erfassen, ohne dass sie etwas Falsches getan haben. Jeder Bürger kann potenziell in der Datenbank landen und somit von polizeilichen Maßnahmen bedroht sein. Eine demokratische Kontrolle ist unmöglich. Die Software ist eine Blackbox, nur das Unternehmen selbst weiß wie sie genau arbeitet, der Software-Code bleibt unter strengem Verschluss und für eine externe Kontrolle nicht zu erschließen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass das US-Unternehmen Palantir aufgrund des sogenannten Cloud Act den US-Geheimdiensten Zugang zu allen Daten gewähren muss.

Bereits jetzt unterstützt Palantir demokratiefeindliche Bestrebungen in den USA. Der Gründer und Tech-Multimilliardär Peter Thiel gehört zu den größten Unterstützern von Donald Trump, verfügt über enge Verbindungen zur Trump-Regierung und lehnt die Demokratie als Staatsform ab.

Trotz der Bedenken von Datenschützern und Menschen- und Zivilrechtsorganisationen, die lautstark warnen und trotz einer in Teilen bereits sehr erfolgreichen Verfassungsbeschwerde der Gesellschaft für Freiheitsrechte vor dem Bundesverfassungsgericht, streben CDU/CSU auch auf Bundesebene einen Einsatz von Palantir-Software an.

Es ist Zeit für die Zivilgesellschaft laut zu werden: Mit dem Einsatz von Palantir soll der Polizei Baden-Württemberg ein Instrument an die Hand gegeben werden, die einen erheblichen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung aller Bürger darstellen würde.

Massenüberwachung stoppen – Palantir verhindern!

Weiterführende Links:

„VfB-Satzung §1 Absatz 3+4?! Alle eure Trikots scheißen auf unsere Identität!“

100 Jahre Brustring, eines der größten Identifikationsmerkmale unseres Vereins feiert Geburtstag. Der VfB setzt alle Hebel in Bewegung, beantragt bei der DFL ein Heimspiel am entsprechenden Datum, setzt dieses ins passende Motto, veranstaltet bereits unter der Woche einen „Dunkelroten Tisch“ zum Thema. Klingt gut, doch ist es ein wirkliches Feiern und die ehrlich gemeinte Weitergabe von Vereinstradition oder mehr Schein als Sein zum schlecht gemachten Selbstzweck? Die Präsentation der VfB-Trikots für die Spielzeit 2025/2026 lässt vor allem letzteres vermuten.

Es ist noch gar nicht lange her, da wurde der Brustring in die VfB-Satzung aufgenommen. In §1 Absatz 3 heißt es: „Die Vereinsfarben sind weiß-rot. Erkennungszeichen des Vereins ist der Brustring als Symbol der Verbundenheit des Vereins mit seinen Mitgliedern und Fans.“
Doch genau dieser wird auf den Trikots für diese Saison mit den Füßen getreten. Bereits die Vorstellung des Heimtrikots sorgte bei vielen VfB-Fans für Emotionen im negativen Sinne. Mit der ausgedachten Marketing-Idee einer Geschichte rund um die Stuttgarter Stäffele wurde der Brustring optisch ziemlich derb verunstaltet. Getoppt wurde das dann jedoch noch durch die Präsentation der Auswärts- und Ausweichtrikots. Die Marketingabteilung des VfB unter Rouven Kasper bekommt es gemeinsam mit dem Partner Jako tatsächlich hin unseren Brustring nahezu unsichtbar zu machen! Man muss es nochmals auf sich wirken lassen, in welcher Spielkleidung der VfB in die kommende Saison geht: Bei zwei von drei Trikots muss man den Brustring mit der Lupe suchen, da er nicht wirklich existiert und beim dritten wurde dieser integrale Bestandteil grafisch zerrupft. Dass diese Beleidigung des Brustrings ausgerechnet im Jahr dessen 100jährigen Bestehens geschieht ist dabei die Kirsche auf der Torte.

Mit Spannung erwartet wurde dann noch das angekündigte Sondertrikot für den Jubliäumsspieltag. Hier kommen wir zu §1 Absatz 4 der Satzung, die uns bildlich veranschaulicht, welches Wappen der Verein trägt. So schwer ist es eigentlich nicht: Macht das Wappen so wie es im Original aussieht auf das Trikot und vermutlich wirklich jeder der es mit dem VfB hält findet das Teil geil! So wie es nun aussieht wird man den Verdacht nicht los, das VfB-Wappen wäre Verhandlungsmasse gewesen, dass auch die Sponsoren ihre Logos auf dem Trikot „unsichtbar“ machen. Die Chance auf ein ikonisches Trikot wurde hier erbärmlich verpasst.

In der Marketingabteilung des VfB mag man sich über Kritik wie diese lustig machen. Man baut kritische Kommentare sogar in Teaser auf Social Media ein um das kleine Einmaleins der Spaltung der Fans zu betreiben und die Leute gegeneinander auszuspielen. Zudem wird man sich nach wie vor hinter den „Rekordverkaufszahlen“ argumentativ einmauern. Eine äußerst schwierige Argumentationsstrategie, als absoluter Monopolist mit Verkaufszahlen zu argumentieren und daraus auch noch Rückschlüsse auf die Qualität des Designs ziehen zu wollen. Zumal in einer Zeit, in welcher der VfB im kompletten Hype ist und die Nachfrage vermutlich ihren Höchststand haben dürfte. In der ganzen Argumentation des VfB-Marketing fehlt ein Vergleichsobjekt. Auch die Wahrnehmung zwischen „Aktionstrikot“ und „normalem“ Heim- oder Auswärtstrikot ist unter den Leuten nicht gleichzustellen. An dieser Stelle kann man genauso hypothetisch fragen: Wie würden die Verkaufszahlen aussehen, wenn das „Jubiläumstrikot“, das normale VfB-Wappen hätte und zudem als Heimtrikot für die ganze Saison eingesetzt werden würde. Würde dies vielleicht nochmals 20-mal mehr verkauft werden?

Wir befinden uns aktuell in einem größer werdenden Spannungsfeld, welches den ganzen Fußball beschäftigt. Plakativ daran zu sehen, dass im Design des VfB-Ausweichtrikots in der kommenden Saison weltweit mit nur marginalen Änderungen eine mittlere zweistellige Anzahl an Vereinen aufläuft. Für die einen – meist Leute von der profitorientierten Sorte – ist ein Vereinstrikot mehr und mehr ein modisches Designstück. Für die anderen – und auf dieser Seite sehen wir uns – ist ein Trikot unseres Vereins viel mehr. Ein Trikot unseres Vereins ist eines der greifbarsten Stücke für dessen Identität und Tradition und der Brustring ist hier ein integraler Bestandteil. Es gibt nicht viele Vereine weltweit, mit solch unverwechselbaren Trikotmerkmalen wie es unser VfB mit seinem Brustring hat. Unser Brustring und das Wappen, für das wir gekämpft haben, sind völlig zurecht und jeweils mit beeindruckender Mehrheit in der Satzung unseres Vereins verankert. Wer gegen diese agiert, beleidigt die Werte der VfB-Gemeinschaft. Der VfB verfügt über eine riesige und bewegte Historie. Diese weiterzugeben und am Leben zu halten ist Aufgabe für Jeden von uns. Das VfB-Marketing und Jako haben mit den diesjährigen Trikots beweisen, dass sie bereit sind auf diese Identität unseres Vereins zu scheißen. Wir stellen uns dem dagegen und werden für sie kämpfen!

Commando Cannstatt 1997