Wie der Eine oder Andere vielleicht noch weiß, haben wir Mitte März einen Aufruf zur Blutspende des DRK Stuttgart auf unserer Homepage geteilt. Über diesen Weg standen wir seit einiger Zeit auch mit dem Klinikum Stuttgart in Kontakt und haben dort angeboten, unsere Reichweite für deren Aufrufe nutzen zu können, wenn es denn benötigt würde. Dieser Fall ist jetzt eingetreten und wir informieren euch hiermit über die Möglichkeit des Blutspendens im Klinikum Stuttgart. Nachdem die letzten Monate hier im Bezug auf die Spendenbereitschaft der Stuttgarter Bevölkerung sehr positiv verlaufen sind, zeigt die Entwicklung dort langsam wieder in eine andere Richtung. Auch wenn die Situation noch nicht mit der im März zu vergleichen ist, würde sich das Klinikum auch weiterhin über eine hohe Spendenbereitschaft freuen.
Zu finden ist die Blutspende-Zentrale des Klinikums Stuttgart hier:
Klinikum Stuttgart – Katharinenhospital Zentralinstitut für Transfusionsmedizin und Blutspendedienst Keplerstraße 32 70174 Stuttgart
Hinter dem Haus befindet sich ein kostenloser Parkplatz.
Wichtiger Hinweis: Aufgrund der aktuellen Lage kann die Blutspende nur nach einer Terminvereinbarung erfolgen!
Wie man aufgrund des englischsprachigen Textes, welcher dazu auf unserer Homepage veröffentlicht wurde, vielleicht vermuten konnte, handelte es sich dabei um eine weltweite Aktion. Fangruppen /-Szenen rund um den Globus haben sich an dieser bisher einzigartigen Spruchbandaktion beteiligt und damit gemeinsam ein starkes Zeichen gesetzt. Dies wollen wir durch nachfolgende Bilder, welche uns so zur Verfügung gestellt wurden, dokumentieren:
Mittlerweile haben bundesweit über 2.500 Fanclubs und -Gruppen sowie 13.400 Einzelpersonen die Erklärung der Initiative „Unser Fußball“ unterzeichnet.
Erfreulicherweise erhalten die Forderungen der Initiative auch bei vielen Fanclubs, -Gruppen und Einzelpersonen aus dem VfB-Umfeld großen Zuspruch. So konnten am gestrigen Mittwoch, den 5. August, mehrere Vertreter des VfB Fanausschusses und der Stuttgarter Ultrasgruppen dem VfB-Präsidenten Claus Vogt eine Unterstützerliste mit insgesamt 151 Fanclubs und Gruppen übergeben.
Wir sehen die große Resonanz aus dem VfB-Umfeld als ganz klaren Auftrag an alle verantwortlichen Personen beim VfB Stuttgart, die Weichen für einen basisnahen, nachhaltigen und zeitgemäßen Fußball neu zu stellen und sich auch bundesweit dafür einzusetzen. Die Zeit der Worthülsen ist vorbei, der Fußball muss sich spürbar ändern.
Football belongs to the people Since a few weeks our sport has changed like never before in such a short period of time. Due to COVID-19 outbreaks in many countries all competitions were stopped, some even cancelled. Right now, football is mostly played behind closed doors or with serious regulations for a small amount of spectators. Officials and businessmen are proud of themselves for saving the sport and making football a TV-Show. What they saved is their business, nothing more. What’s still in danger is our way of living and loving football, dedicating ourselves to the clubs we follow and the emotions we bring to the stands. We insist in being a part of this sport. A part which you can’t leave out or reduce to a simple sound option or animated fan choreographies during the next Pay TV broadcast.
Fußball gehört den Menschen Seit ein paar Wochen hat sich unser Sport in einer kurzen Zeitspanne verändert wie nie zuvor. Aufgrund des Ausbruchs von COVID-19 in vielen Ländern wurden alle Wettbewerbe gestoppt, manche gar abgebrochen. Im Moment wird Fußball meist hinter verschlossenen Toren oder vor stark begrenzten Zuschauerkontingenten gespielt. Offizielle und Business-Vertreter rühmen sich dafür, den Fußball mit Hilfe einer TV-Veranstaltung gerettet zu haben. Das Einzige, was sie damit gerettet haben, ist ihr Business. Weiterhin gefährdet bleibt die Art und Weise, wie wir den Fußball leben und lieben: Unsere Leben unseren Vereinen zu widmen und unsere Emotionen auf die Ränge der Stadien zu bringen. Wir bestehen weiterhin darauf, ein Teil dieses Sports zu sein. Ein Teil, der nicht ausgespart und auf eine einfache Sound-Option oder animierte Fan-Choreographie während der nächsten Pay-TV Übertragung reduziert werden kann.
Mit dem Zeitungsverlag Waiblingen haben wir über das Thema „Wiederöffnung der Stadien“ gesprochen. Wir verstehen, dass Stehplätze, Gesänge und Menschenmengen aus Sicht des Infektionsschutzes problematisch sind. Neben der besonders brisanten Frage der Verteilung eventuell zur Verfügung stehender Tickets, sehen wir vor allem die diskutierten Konzepte mit Sorge. Verbot von Gästefans, Einführung von Gesichtserkennung und weiterer intelligenter Videoüberwachung sowie personalisierte Tickets sind Law-and-Order Dauerbrenner, die natürlich rein zufällig jetzt zum Zwecke des Infektionsschutzes aus der Mottenkiste geholt werden. Man muss darüber spekulieren, ob diese Maßnahmen nach Einführung wieder verschwinden würden oder ob sie eine grundlegende Veränderung des Fußballs zur Folge hätten. Gegen ein Virus kann man natürlich nicht protestieren, gegen die Bedrohung unserer Fankultur allerdings schon.
Bundesweit hat sich eine neue Initiative namens „Unser Fussball“gegründet, welche Vereine und Verbände auffordert, die Zukunft des Fußballs grundlegend neu zu gestalten – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß. Bereits mehr als 1000 Dachverbände, Fanclubs und Fan- und Ultragruppen haben die Erklärung der Initiative unterzeichnet: https://unserfussball.jetzt
Sollte sich euer Fanclub / eure Gruppe noch nicht unter den Unterstützern befinden, ihr die Erklärung allerdings unterstützt, so könnt ihr diese auf der Webseite noch unterzeichnen. Zudem besteht auch die Möglichkeit, dass ihr euch als Einzelpersonen eintragt. In diesem Fall wird der Name nicht auf der Website veröffentlicht, sondern nur im Rahmen der Übergabe an die Verbände und Vereine genutzt.
Nachfolgend dokumentieren wir euch noch die Erklärung der Initiative, sowie die Erstunterzeichner aus der Fanszene des VfB Stuttgart.
Die Erklärung: Unser Fußball – basisnah, nachhaltig, zeitgemäß
Seit Jahren beobachten wir viele Entwicklungen des Profifußballs mit Sorge. Wiederkehrend wurde auf die Notwendigkeit von Veränderungen hingewiesen. Die Corona-Krise hat weitere Schwächen des kaputten Systems Profifußball offenbart. Nun haben auch DFL, DFB und einige Vereinsvertreter Reformen angekündigt. Punktuelle Reformen und die Bekämpfung einzelner Symptome können diesmal aber nicht die Lösung sein. Die Zeit ist gekommen, den Profifußball grundlegend zu verändern. Wir alle wollen einen neuen Fußball:
Unser Fußball – ein fairer Wettbewerb
Faire Rahmenbedingungen sind die Grundlage eines attraktiven Wettbewerbs. Die Schere zwischen großen und kleinen Vereinen geht allerdings immer weiter auseinander. Um den Wettbewerb wieder deutlich ausgeglichener zu gestalten, bedarf es grundlegender Änderungen – sowohl auf nationaler, als auch auf europäischer Ebene. Unser Fußball zeichnet sich durch eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder, die Einführung eines nationalen Financial Fairplays und die eindeutige Begrenzung von Investoreneinflüssen aus.
Unser Fußball – ein gesellschaftliches Vorbild
Mit seiner enormen Strahlkraft kommt dem Fußball eine große gesellschaftliche Verantwortung zu. Eine Verantwortung, der er leider allzu oft nicht gerecht geworden ist. Unser Fußball macht sich im Sport und in der Gesellschaft für Menschenrechte und Vielfalt stark. Er setzt sich konsequent gegen Diskriminierung ein und bekämpft Korruption ernsthaft. Als gesellschaftliches Vorbild handelt unser Fußball sozial nachhaltig und wird seiner ökologischen Verantwortung gerecht.
Kurzfristiges Denken und schlechtes Wirtschaften müssen der Vergangenheit angehören. Mit eingetragenen Vereinen als Basis und demokratisch-transparenten Entscheidungsprozessen muss sich der Fußball zukunftsfähig aufstellen. In unserem Fußball gehören die Vereine Dank der 50+1-Regel ihren Mitgliedern. Ein auf langfristige Stabilität ausgelegtes Wirtschaften ist für diese Vereine in allen Ligen möglich. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln und die Bildung von Rücklagen sind fest in den Lizenzierungsverfahren verankert.
Unser Fußball – lebt durch seine Fans
Statt sich immer weiter von seiner Basis zu entfernen, müssen Fans als elementarer Bestandteil des Fußballs anerkannt werden. Als Publikumssport lebt er von einer vielfältigen Fankultur im Stadion. Unser Fußball fördert selbstorganisierte Fankultur und berücksichtigt Faninteressen durch verbindliche und kontinuierliche Beteiligungsprozesse. Er zeichnet sich unter anderem durch sozialverträgliche Ticketpreise, ein inklusives Stadion und fangerechte Anstoßzeiten aus.
Weitermachen wie vor der Krise darf keine Option sein. Wir wollen nicht zurück zu einem kaputten System. Wir fordern Vereine und Verbände auf, vor dem Beginn der kommenden Saison zu handeln. Dazu braucht es einen glaubhaften Grundsatzbeschluss sowie die Einleitung konkreter Reformen: Die Zukunft des Fußballs muss grundlegend neu gestaltet werden – basisnah, nachhaltig und zeitgemäß.
Nach dem Abschluss der Saison 2019/20 wird die Erklärung mit allen Unterzeichnenden an die Deutsche Fußball Liga und den Deutschen Fußball-Bund übergeben
Erstunterzeichner (Fanszene VfB Stuttgart):
„Air“ Kruse Fan-Club Bopfingen 0711 Addicts Stuttgart VfB Stuttgart Fanclub Asia (Singapore) Achtzehn93 dunkelrote Mädels AlbTraum ALT HALL e.V. Amigos Cannstatt 1893 Barock Schwaben Bavaria1893 e.V. Benztown Connection Bermuda Schwoiga e.V. Bollwerk Süd Brigada Loca 2007 Brustring Tannhausen e. V. Brustringträger Schwarzbachtal Cannstatt Fire Cannstatter Kurve Berlin e.V. Cannstatter Mondgucker Cannstatter Schwaben CK 77 Stuttgart Commando Cannstatt 1997 Courage Gerlingen Dachkantelschwaben Gundelsheim 2007 Die Stuttgarter Treuen ’80 Division Onerschwaben DUNKELROT exklusiv e.V. Dunkelrot Kapfenburg e.V. Dunkelrote Bastion Heidelberg Dunkelrote Tradition Echaz1893 Fan Club RHÖN Fanclub Filder Fanclub Steinlachtal e.V. Fautores Limpurg FriendsForever 1996 Für immer und ewig Galeere Cannstatt Gerschdaklopfer Glems Inferno 2018 Hegau Vulkane Jagstkrokodile Kanzach Brigade Unlingen kollektiv19 Kraichgau Schwaben Leintal Power Los Partidarios Stuttgart Mancha Vermelha Murgtalschwaben Neckarkings Bargau Neckarsturm Württemberg Oberes Filstal Oberschwabenpower weiß-rot Bad saulgau OFC 1893 Vision Zukunft OFC Chaoszwerge OFC Königskinder OFC Neue Heimat Block 36B OFC Ruhrpottschwaben OFC Widdern 98 eV. Old Veterans Supporters Club Ostalb Fanatics 1996 Picknicker Stuttgart Pulsschlag 1893 Ragazzi-Biancorossi Red Dogs Hohenlohe Red Rangers 2011 Red White Zone Remstalfront 2012 Rot Weiß Leberkäs Rot-Weiße Schwaben Berkheim 1977 e.V. Rot-Weiße-Welle Urbach e. V. Roter Brustring Hamburg e.V. Salzstetter Jungs Schlierbachpower ’97 Neuler Schwaben Kompanie Stuttgart Schwaben Legion Neckar Schwabensturm Stuttgart 2002 Sektion 0711 Sektion Hohenlohe Squadra Cannstatt Staeblesfraktion1893 Stammheim Alligators Stuttgarter Mädle Supporters Ebersbach 2008 United Supporters Ursprung-Schwaben Kocher/Brenz VfB Fanclub 1893 Stammheim Vfb Fanclub 1980 schwäbisch hall e.v VfB Fanclub am Kloster VFB Fanclub Schwarzwald-Eschach VfB Fanclub Villingendorf e.V. VfB Freunde Cannstatter Zuckerle VfB Neckar-Freunde VfB OFC Zipfelbachkrokodile Hanweiler VfB-Club 1995 G.u.S. Köngen VfB-Freunde München Virngrund-Schwaben Rosenberg Weiß Rot Stuttgart 31 Weiss-Rote-Freunde-Südbaden Wild Crocodiles Welzheim Wü-Tem Clan Stuttgart e.V Yard Bwoys
Hiermit wollen wir darüber informieren, dass unsere Spendenaktion zu Gunsten von Trott-war offiziell zu einem Ende gekommen ist. In den letzten Wochen konnten wir insgesamt 7.747,69 Euro an Trott-war weiterleiten und somit einen Teil zum weiteren Fortbestand dieser Stuttgarter Institution beitragen. Wir und das Trott-war Team bedanken uns bei jedem, der in den letzten Wochen einen Teil dazu beigetragen hat.
Natürlich freut sich Trott-war auch in Zukunft über Spenden. Informationen dazu finden sich online unter https://trott-war.de/
Nachdem die Aktion zu Gunsten von Trott-war ausgelaufen ist, haben wir unseren Shop mit einigen neuen Aufklebern bestückt. Wer weiterhin an Trott-war spenden möchte, findet alle Informationen direkt auf https://trott-war.de/.
Besonders möchten wir auch die Motive mit Bezug zum Reutlinger Block E ans Herz legen. Den Erlös daraus werden wir an das Crowdfunding zur Unterstützung des SSV Reutlingen spenden, selbstverständlich noch vor Ablauf der Frist. Weitere Informationen dazu findet ihr unter: https://www.fairplaid.org/unserssv
Versenden werden wir auch weiterhin nur per versichertem Versand, Sammelbestellungen im Freundeskreis oder Fanclub sind natürlich möglich.
In den nächsten Tagen wird es dann noch einen Abschlussbericht zur Trott-war-Aktion geben.
Die letzte Info zu unserer Spenden-Aktion zugunsten von Trott-war liegt nun schon einige Wochen zurück, daher wollen wir an dieser Stelle kurz über den aktuellen Stand informieren: Insgesamt konnten wir bereits 7.355,56 Euro an Trott-war überweisen und somit einen Beitrag zum Fortbestand der Organisation leisten. Da sich unsere Lagerbestände langsam dem Ende zuneigen wird die Aktion unsererseits in etwa 14 Tagen zu einem Ende gebracht.
Nein, der Fußball befindet sich in keiner Krise – lediglich das Geschäftsmodell derjenigen kommt ins Wanken, die sich daran eine goldene Nase verdienen. Und nicht erst jetzt, aber aktuell mit voller Wucht, bekommt der Profifußball den Spiegel vor die Nase gesetzt, mit welcher Missgunst ein großer Teil der Bevölkerung auf den Profifußball blickt. Wir nehmen wahr, dass sich das Produkt Fußball eine Parallelwelt erschaffen hat, welche viele Fußballfans mit ausufernden Transfer- und Gehaltssummen, einer unersättlich wirkenden Gier nach Profit, Korruption bei Verbänden sowie dubiosen und intransparenten Beraterstrukturen (2017/18 ca. 200 Mio. €) in Verbindung setzen.
Wiederaufnahme des Spielbetriebs Wir mögen aktuell nicht beurteilen und abschätzen können, wann ein vertretbarer Zeitpunkt gewesen wäre, den Ball wieder rollen zu lassen. Wir bewerten jedoch das Verhalten der Vertreter des Profifußballs als anstands- und respektlos, sich in der aktuellen Krisensituation derart aggressiv in den Vordergrund zu drängen. Der Gedanke, dass sich mit genügend Geld und ausreichender Lobbyarbeit Sonderwege bestreiten lassen, lässt sich leider nicht von der Hand weisen. Ein Vorpreschen bei der Inanspruchnahme routinemäßiger Screenings erachten wir als anmaßend, würden uns doch dutzende andere Institutionen einfallen, bei denen verdachtsunabhängige Testungen mehr Sinn ergeben würden. Übel stößt hierbei nicht die generelle Inanspruchnahme von Testkapazitäten auf, sondern weil sich der Profifußball eine soziale Relevanz anmaßt und eine Sonderbehandlung bewirkt, die in keinem Verhältnis zur aktuellen gesellschaftlichen Rangordnung steht.
Wir hätten vielmehr eine Vorgehensweise erwartet, welche der sozialen Verantwortung und der Vorbildfunktion des Fußballs gerecht wird.
Veränderungen „Es steht außer Frage, dass künftig Nachhaltigkeit, Stabilität und Bodenständigkeit zu den entscheidenden Werten gehören müssen“. Zwar zeugt die von der DFL getätigte Aussage durchaus von Selbstkritik, zeigt jedoch gleichzeitig auch, nach welchem Maßstab bisher Entscheidungen getroffen wurden und in welchem Ausmaß man von wirtschaftlichen Interessen getrieben wurde.
Es ist jetzt, und nicht erst nach überstandener Krise, an der Zeit, über konkrete Veränderungen im Profifußball zu debattieren und Entscheidungen zu treffen:
1. Wettbewerbsfördernde, ligaübergreifende Verteilung der Fernsehgelder Der aktuelle Verteilungsschlüssel sorgt dafür, dass die Schere zwischen finanziell starken und schwachen Vereinen immer weiter auseinandergeht. Eine gerechtere Verteilung fördert den sportlichen Wettbewerb und steigert die Attraktivität der Ligen.
2. Rücklagen Es muss festgelegt werden, dass die Clubs Rücklagen bilden, um zumindest kurzfristige Krisen jeder Art überstehen zu können, ohne direkt vor der Insolvenz zu stehen. Hierbei muss vor allem Rücksicht auf die e.V.-Strukturen genommen und dafür adäquate Lösungen gefunden werden, ohne diese – ebenso wie 50+1, in Frage zu stellen. Schließlich ist der Verkauf von Substanz zur Rettung der Liquidität genau die Denkweise, die zur jetzigen Krise geführt hat. Daher ist der Umstand, dass die 50+1 Regel zum Teil in Frage gestellt wird, aus unserer Sicht vollkommen unverständlich.
3. Gehalts- und Transferobergrenzen Spielern und Funktionären seien weiterhin wirtschaftliche Privilegien vergönnt. Analog zu Transfersummen sollten jedoch auch diese gedeckelt werden, um aktuelle Auswüchse zu stoppen und dem irrationalen und unverhältnismäßigen Wettbieten entgegenzuwirken.
4. Einfluss durch Berater beschränken Rund um die Spieler hat sich ein Netzwerk an Profiteuren gebildet, welches für den Sport in keiner Weise produktiv ist. Dieses muss aufgedeckt, reglementiert und eingeschränkt werden. Wenn man sich auf der Mitgliederversammlung des eigenen Vereins erklären lässt, wie gering der Bruchteil der teils horrenden Ablösesummen ist, der dem eigenen Verein tatsächlich zu Gute kommt, wird schnell sichtbar, dass an diesem System des modernen Menschenhandels einiges nicht stimmen kann. Zu hoch sind die Beträge, die bei den Transfererlösen bei den Spielerberatern hängen bleiben, deren Handeln im Interesse ihrer Schützlinge oft durchaus angezweifelt werden darf. Hier ist leider zu vermuten, dass oft der Blick auf den eigenen Gewinn, das „Kasse machen“, im Vordergrund steht und Spieler die Clubs öfter wechseln, als das ihrer eigenen sportlichen Entwicklung zuträglich wäre. Richtig problematisch wird es dann, wenn sich unter den großen Beratungsbüros kartellartige Strukturen bilden, die mit Absprachen unter der Hand die Transferzahlungen in die Höhe treiben. Der freie Markt aus Angebot und Nachfrage ist dann nachhaltig gestört und es entsteht eine Preisspirale, an der der Profifußball kein Interesse haben kann. Ebenso muss den verschiedenen Investmentfirmen, welche sich an den Rechten der Spielertransfers beteiligen, ein Riegel vorgeschoben werden. Es darf nicht sein, dass sich Privatpersonen unter dem Deckmantel dieser Firmen die eigenen Taschen füllen und die Verbände die Augen verschließen! Natürlich ist es in Ordnung und Teil des Wettbewerbes Fußball, wenn gute Spieler gute Gehälter erzielen und entsprechende Transfersummen kosten. Spieler sind (leider) auch eine Handelsware. Die Abartigkeiten, die hier aber in den letzten Jahren gewachsen sind, sind nicht Ausdruck eines gesunden Wettbewerbs.
5. Kader begrenzen Durch aufgeblähte Spielerkader lagern die Vereine „Kapital“ auf Ihren Auswechselbänken. Manch ein Verein verpflichtet Spieler nur, damit diese nicht für die Konkurrenz auflaufen können und lässt sie dann auf der Bank oder Tribüne versauern. Vereine, die es sich leisten können, blähen ihre Kader künstlich auf. Dem Motto folgend „was ich habe hat schon mal kein anderer“. Das ist natürlich eine Strategie, gegen die Konkurrenten zu arbeiten. Ob sie sportlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Eine Begrenzung der Anzahl an Spielerleihen ist bereits geplant. Dies gilt es, auf die Reduzierung der Profikader auszuweiten Ein beliebiges Aufstocken mit Nachwuchskräften sollte dennoch jederzeit möglich sein, denn würde es rein um die Absicherung gegen Ausfälle gehen, spricht absolut nichts dagegen, Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen hochzuziehen. In diesem Fall zeugt ein großer Kader mit eigenen jungen Spielern von einer nachhaltigen und guten Nachwuchsarbeit. Dies gilt es in Zukunft vermehrt zu fördern. Ein „Zusammenkauf“ von Profispielern „auf Halde“ ist grundsätzlich abzulehnen. Das wird nicht zuletzt den Spielern nicht gerecht, deren Entwicklung dadurch nachhaltig gestört wird.
Wir werden genauestens verfolgen, ob auf die eigenen Worte der Verbandsvertreter und von Funktionären, den Fußball ändern zu wollen, auch Taten folgen. Schluss mit Ausreden und Heraufbeschwören von Unmachbarkeitsszenarien. Wir erwarten eine lösungs- und keine problemorientierte Herangehensweise mit transparenten Arbeitsschritten.