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Verrät der Vereinsbeirat den e.V.?

Das ist aus unserer Sicht die Frage, auf die man kommen kann, wenn man die Handlungen des Vereinsbeirats in den letzten Jahren, vor allem auch uns gegenüber, Revue passieren lässt. Unser Verhältnis nach eurem Amtsantritt war gelinde gesagt schwierig. Andreas Schlittenhardt, der Guerillamarketingdatencowboy des VfB, fabuliert einen Text zusammen, in dem er einzelne Entgleisungen in den sozialen Medien gegen Wolfgang Dietrich mit dem Mord an Walter Lübcke in einen Topf wirft. Illustriert war der Beitrag mit einer unserer „Dietrich raus“-Fahnen mit dem legendären Stempel“fadenkreuz“. Von den damals großspurig angekündigten Ermittlungen wegen Verwendung lebensbedrohender Stempel“fadenkreuze“ haben wir übrigens nie wieder etwas gehört. Trotzdem fand der Vorsitzende Wolf-Dietrich Erhard den Beitrag wertvoll für die Debatte und teilte ihn erstmal auf Facebook.
Nach der abgebrochenen Mitgliederversammlung und dem Rücktritt von Wolfgang Dietrich war dann große Bestürzung angesagt. Ihr wolltet unbedingt verstehen, wie es so weit kommen konnte, zuhören, im Gespräch bleiben. Ihr habt Dunkelrote Tische gemacht und euch auch mal im Stadionumfeld blicken lassen. Auswärts bei unseren Bussen einen Handshake abholen ging sowieso immer, man vertritt ja den Bereich Fans und Mitglieder.

Was das alles wert ist, sieht man aktuell. Natürlich wissen wir, dass man euch nicht alle über einen Kamm scheren kann. Auch im Vereinsbeirat gibt es Bestrebungen, die Dinge anders zu handhaben und zumindest Interessen offen abzuwägen. Die bisherigen Ergebnisse sind aber eher ernüchternd.
Warum schafft man es nicht eine klare Aussage zu treffen, dass der Vorstandsvorsitzende der AG nicht als e.V. Präsident kandidieren kann? Es war immerhin ein zentrales Versprechen der Ausgliederung, dass der e.V.-Präsident der Aufsichtsratsvorsitzende der AG ist. Diese Versprechen sollten euer Kompass sein, stattdessen navigiert ihr im Blindflug.

Einen reichlich umstrittenen Wolfgang Dietrich verteidigt ihr trotz massiver Kritik der Mitglieder und zahlreicher Abwahlanträge bis zum Schluss in Interviews und zum Beispiel im damaligen Redebeitrag der stellvertretenden Vorsitzenden Claudia Maintok. Heute haben wir einen Präsidenten, der bei vielen Mitgliedern beliebt ist, durch seine Persönlichkeit dem Thema Fan- und Mitgliederdialog einen immensen Glaubwürdigkeitsschub gegeben hat und den nicht zuletzt ihr ausgewählt und als Langzeitlösung angepriesen habt. Den lasst ihr jetzt bei Anfeindungen aus der AG im Regen stehen, verpasst ihm einen Maulkorb und wollt ihn gar nicht wieder zur Wahl stellen? Wie passt denn das zusammen? Auch bei der Frage nach dem Zeitpunkt der nächsten Mitgliederversammlung und dem Umgang mit dem Datenskandal sind wir auf euer Verhalten gespannt.
Ihr müsst uns nicht nach dem Mund reden und natürlich wollen wir als Ultras nicht die Macht im Verein übernehmen, aber müssen wir uns so offensichtlich für dumm verkaufen lassen? Bemüht euch doch zumindest, einen Ausgleich zu schaffen und macht euch nicht nur zu Erfüllungsgehilfen der AG und Sklaven eures Egos.

Der Tag wird kommen da wollt ihr wieder reden, zuhören, Gräben zuschütten und verstehen, wie es so weit gekommen ist. Wir werden euch dann fragen, was ihr für uns Mitglieder und unsere Interessen getan habt.