Liebe VfB‘ler,
mein Name ist Bjarne Friedrichsohn. Ich bin Mitglied im Commando Cannstatt und im Fanausschuss. Zudem bin ich Teil der Projektgruppe „Mitgliedergewinnung & Mitgliedererhalt“.
Auf den vergangenen beiden Mitgliederversammlungen haben wir den Gremien einen Vertrauensvorschuss und unseren Wunsch nach einem geeinten VfB ausgesprochen. Gleichzeitig haben wir aber versprochen, weiterhin wachsam und kritisch zu bleiben.
Grundsätzlich hat sich daran nichts geändert. Aber nach zwei Jahren spüren wir auch in unseren Reihen eine wachsende Unzufriedenheit.
Ja, es gibt auch positive Punkte. Die Überarbeitung des Grundlagenvertrags, das geschlossene „Nein“ zum Investoreneinstieg bei der DFL und die Gründung der VfB-Stiftung sind sehr positiv hervorzuheben.
Dennoch überwiegt bei uns in letzter Zeit das sehr negative Gefühl, dass in den Gremien nicht so zusammengearbeitet wird, wie es sein sollte. Auf dem holprigen Weg der Weiterentwicklung des VfB zu einem nahbaren Verein mit klarem Wertekompass, habt ihr euch durch Selbstdarstellung und interne Grabenkämpfe zusätzliche Steine in den Weg gelegt – Rückschläge wie durch den neuen Hauptsponsor kommen erschwerend hinzu. Alles begleitet von einer miserablen Kommunikation und Außendarstellung. Wir erwarten von euch, dass jedes einzelne Gremienmitglied sein Ego hintenanstellt und einzig und allein dem VfB dient. Dafür wurdet ihr gewählt!
Wir wollten auf der heutigen Versammlung aber keine Köpfe rollen sehen. Vielmehr wollen wir endlich spürbare Veränderungen. Lasst uns ohne Egoismen und Lagerdenken über Inhalte sprechen und streiten.
Inhalte wie die heute anstehenden Satzungsänderungen. Der Verein und die Mitgliederversammlung profitieren von einer lebhaften Debatte vor Ort und der Möglichkeit, dass wir Mitglieder hier direktes Feedback an die Vereinsvertreter geben können. Letztes Jahr haben wir Mitglieder uns bereits zur Mitgliederversammlung in Präsenz bekannt. Aufgrund der neuen Rechtslage ist eine erneute Abstimmung darüber nötig. Unsere Haltung dazu bleibt unverändert, daher unterstützen wir den heutigen Antrag der Satzungskommission.
Stellenweise sehen wir noch immer strukturelle Probleme in der Satzung. Dazu gehören die vielzitierten Zirkelbezüge zwischen Präsidium und Vereinsbeirat und im Vereinsbeirat selbst, der seit der Ausgliederung 2017 in unterschiedlichen Besetzungen nie überzeugen konnte. Engagierte Mitglieder haben sich diesen Problematiken nun angenommen. Wir halten die Einführung eines Wahlausschusses, wie im Antrag von Michael Reichl, für sinnvoll. Die Satzungskommission hat das Thema bis heute vernachlässigt. Aufforderungen zum Aufschub des Antrags erwecken den Eindruck, ohne echten Willen auf Veränderung auf Zeit spielen zu wollen. Um spürbare Fortschritte bei den nächsten Wahlen zu ermöglichen, müsste heute die Einführung eines Wahlausschusses beschlossen werden. Dieser würde nächstes Jahr personell besetzt werden und könnte 2025 die Kandidatenauswahl treffen.
Abschließend richten wir uns nochmals an alle Gremienmitglieder: Ihr hattet einen großen Vertrauensvorschuss. Vieles davon ist verspielt. Reißt euch zusammen und nutzt die nächsten zwei Jahre, um wieder Boden gut zu machen!
Für unseren VfB!