Bei den anstehenden Heimspielen habt ihr nochmals die Möglichkeit, euch den Fankalender 2024 direkt am Stadion zu sichern. Darüber hinaus könnt ihr den Kalender auch bei Osiander bestellen und euch nach Hause liefern lassen. An dieser Stelle wollen wir euch unseren diesjährigen Spendenempfänger mit einem Interview nochmals näher vorstellen.
Commando Cannstatt: Hallo Frau Hinke, Sie sind die Vorstandsreferentin des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen e.V. Der komplette Erlös des Fankalender 2024 wird demnächst an Ihren Verein gespendet. Um den Käufern des Kalenders den Förderverein ein wenig näherzubringen, würden wir Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Können Sie in ein paar kurzen Worten die Arbeit bzw. die geleistete Unterstützung des Fördervereins erläutern?
Tomma Hinke: Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2000 Kinder an Krebs. Damit befinden sich 2000 Familien von heute auf morgen im Ausnahmezustand. Ihnen helfen wir. Schnell und konkret.
Wir vom Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. bieten den Familien ein Zuhause auf Zeit, damit sie nah bei ihrem Kind in der Tübinger Kinderklinik sein können. Zusätzlich finanzieren wir weiterführende psychosoziale Hilfen für alle Beteiligten. Unser Förderverein ist als gemeinnützig und mildtätig anerkannt.
Seit über 35 Jahren ermöglichen wir durch nur durch Spenden vielseitige, unterstützende und begleitende Projekte und Angebote für krebskranke Kinder und ihre Angehörigen im kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen und darüber hinaus. Wir konzentrieren uns auf Maßnahmen und Angebote, die weder von Krankenkassen noch von staatlicher Seite finanziert werden. Als gemeinnützig anerkannter Verein, dessen Mildtätigkeit durch das Finanzamt Tübingen anerkannt ist, unterstützen wir Familien, deren Kind an Krebs erkrankt ist, ganz konkret mit diesen Maßnahmen:
• Das Elternhaus und das Familienhaus, in dem Eltern und Geschwisterkinder während der klinischen Therapie einen geschützten Ort und Ansprache finden.
• Psychosoziale Begleitungen von Familien während der Therapie und in der Nachtherapiezeit sowie in Palliativsituationen.
• Freizeitangebote, wie Ausflüge und Spiele für die kleinen Patienten und ihre Familien und auch für verwaiste Eltern.
• Personalstellen, für die Betreuung der krebskranken Kinder und ihrer Eltern auf den Stationen und für die Erforschung neuer Therapien.
Commando Cannstatt: Gibt es besondere Momente, die Ihnen bei Ihrer Arbeit für den Förderverein in Erinnerung geblieben sind?
Tomma Hinke: Es gab bereits sehr viele berührende Situationen während meiner Tätigkeit für den Förderverein. Sei es ein langes Gespräch mit einer Familie, die vor ein paar Jahren ihr Kind an Krebs verlor und unser Elternhaus und die darin gefundene Menschlichkeit so wertschätzt, dass sie immer wieder zu Besuch kommen.
Sei es besondere Events wie z.B. die diesjährige Regenbogenfahrt, bei der ehemals an Krebs erkrankte Kinder, die jetzt junge Erwachsene sind, durch Deutschland fahren, um akut betroffenen Kindern Mut und Hoffnung zuzusprechen.
Eine Krebserkrankung bei einem Kind bringt so viel Leid, es zeigen sich aber immer wieder warme Momente, Menschlichkeit und pure Liebe: In unserem großen Netzwerk aus treuen Spenderinnen und Spendern, in Menschen, die Events für uns auf die Beine Stellen und Spenden sammeln, in Menschen die für uns Sport machen… oder eben auch in Ihrer Aktion. Es zeigt sich darin Engagement, Solidarität, Kreativität, Ausdauer und ganz viel Liebe für andere Menschen. Das ist besonders an meiner Arbeit.
Commando Cannstatt: Worin unterscheidet sich der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen?
Tomma Hinke: Die Stiftung arbeitet sehr eng mit dem Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V. zusammen. Die Projekte zur Unterstützung werden intensiv miteinander abgestimmt.
Die Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen wurde gegründet, hauptsächlich um die medizinische Forschung des pädiatrisch-onkologischen Fachbereichs des kinderonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum Tübingen zu unterstützen. Forschungen sind immer langwierig und kostenintensiv, deshalb benötigen sie feste finanzielle Zusagen. Unsere Stiftung erwirtschaftet konstante Erträge aus dem Kapitalstock, der uns durch Testamente vermacht wird.
Der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V. kümmert sich vor allem um krebskranke Kinder, deren Eltern, Geschwister und Großeltern und um die Pflegestation am kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen. Die Hilfen und Möglichkeiten, die der Förderverein anbietet, sind vielfältig und der jeweiligen Situation angepasst. Hierbei liegen ihm die direkte Unterstützung der Familien, weiterführende psychosoziale Begleitung und das Umsetzen neuer Projekte besonders am Herzen.
Commando Cannstatt: Für was werden die Spendengelder in Ihrem Verein eingesetzt?
Tomma Hinke: Wir arbeiten eng mit dem kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen zusammen und unterstützen die erkrankten Kinder und ihre Angehörigen direkt auf den Stationen. Unser erklärtes Ziel ist es, eine optimale Betreuung der erkrankten Kinder und Familienangehörigen in der Klinik zu erlangen. Das erreichen wir durch die Förderung einer guten psychosozialen Begleitung und einer bedarfsgerechten Personalbemessung bzw. technisch-diagnostischen Ausstattung.
Die Kinderklinik unterstützen wir mit der Finanzierung von Projektpersonal in den Bereichen:
• Musiktherapie
• Kunsttherapie
• ergänzende Therapien
• sozialpädagogische Angebote
• zusätzliche Arztstellen
• pflege-unterstützendes Personal
• pädagogisches Personal
Außerdem kooperieren wir mit den Clowns im Dienst e.V., die seit vielen Jahren die Kinder auf der onkologischen Station besuchen.
Materiell unterstützen wir die Kinderklinik regelmäßig durch die gezielte Anschaffung von Spielzeug, durch Einrichten von Spielzimmern und Küchen und durch sehr schnelle und unbürokratische Hilfe in allen Bereichen.
Durch unseren Sozialfonds unterstützen wir Familien in finanzieller Not, z. B. indem wir Besuchsfahrten zur Klinik finanzieren oder einen finanziellen Beitrag zum Lebensunterhalt einer Familie während der Dauer der Therapie leisten.
Daneben gibt es zahlreiche Projekte wie die Mutperlen, die Medi-Paten, die Kreativwerkstatt, das Elternkaffee und das Mentorenprogramm, das wir – in Kooperation mit der Kinderklinik Tübingen – umsetzen.
Außerdem fördern wir die Forschung zur Weiterentwicklung der Behandlungstherapien in der pädiatrischen Onkologie, die direkt in der Kinderklinik Tübingen durchgeführt werden.
Commando Cannstatt: Vielen Dank für Ihre Antworten. Wir wünschen Ihrem Verein ein gutes und erfolgreiches restliches Jahr 2023!