Spätestens seit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Frühjahr dürfte in aller Deutlichkeit klar sein, in welchem Maße der Profifußball von den Geldern der TV-Vermarktung abhängig ist. Die Erlöse aus dieser Vermarktung werden innerhalb der DFL verteilt und zur Art und Weise der Verteilung für die kommenden Jahre wird es wohl noch dieses Jahr eine Entscheidung des DFL-Präsidiums geben. Klar ist, dass man durch Verteilungsmechanismen Anreize setzen kann. Beispielsweise wird eine stark am Tabellenplatz orientierte Verteilung die Ligateilnehmer eher dazu motivieren, in der Hoffnung auf künftigen sportlichen Erfolg jetzt finanziell ins Risiko zu gehen und Rücklagen anzugreifen, beziehungsweise diese gar nicht erst aufzubauen. Krisensicher ist dieses Modell eher nicht. Eine Verteilung mit einem höheren Sockelbetrag pro Ligateilnehmer könnte dieses Verhalten weniger attraktiv werden lassen. Auch die Berücksichtigung von effizientem und nachhaltigem Wirtschaften, der Förderung des Nachwuchses oder dem Beitrag zur Attraktivität der Liga spielen in dem Zusammenhang eine Rolle. Der VfB bringt sich erfreulicherweise hier auch mit Vorschlägen ein.
Uns geht es darum aufzuzeigen, dass die DFL hier ein wirksames Instrument zur Gestaltung einer anderen Zukunft des Profifußballs in der eigenen Hand hat. Den vollmundigen Ankündigungen von Veränderungen und Wandel müssen jetzt Taten folgen, die Verteilung der TV-Gelder ist eine erste Gelegenheit dazu.