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Die Fanvertreterinnen und Fanvertreter des VfB-Fanausschusses zur aktuellen Situation rund um den VfB Stuttgart

Mit etwas zeitlichem Verzug und nach zahlreichen Gesprächen in unseren Bezugsgruppen sind wir zu der Entscheidung gekommen, uns öffentlich zu äußern. Durch die Geisterspiele sind die Möglichkeiten der Fans, die Geschehnisse zu kommentieren und in die Debatte einzugreifen leider stark eingeschränkt. Dem wollen wir nun versuchen etwas entgegenzuwirken.

Über die jetzt eingetretene Situation sind wir maßlos enttäuscht. Fans und Mitglieder werden zwischen Kampagne und Gegenkampagne zerrieben, mit durchgesteckten Infos oder zweifelhaften Vorwürfen aufgehetzt und durch Sympathien gespalten. Als würde das nicht ausreichen, werden immense Drohkulissen errichtet. Sollte nicht exakt das passieren was eine Konfliktpartei wünscht, steht nicht weniger als die Existenz des VfB Stuttgart auf dem Spiel. Alles in einer Zeit, in der ihr VfB-Erlebnis rein virtuell geworden ist. Lagerübergreifend erleben wir große Frustration, die vielen Menschen nun auch noch die Freude an der Mannschaft nimmt.

Im Rahmen seiner ungebührlichen Attacke auf den Aufsichtsratsvorsitzenden sieht sich der Vorstandsvorsitzende als couragierter Kämpfer für den kompletten Vorstand, Teile des Aufsichtsrats, des e.V. Präsidiums und des Vereinsbeirats des e.V. Genannte Gremien scheinen dies zu billigen, denn ein öffentliches Wort der Rückendeckung für den gewählten Repräsentanten der Mitglieder ist nicht zu vernehmen. Dabei wäre dies dringend angebracht, um weiteren Schaden vom VfB abzuwenden. Das Vertrauen vieler Fans und Mitglieder hat man sowieso erstmal wieder komplett verloren und dies gerade zu einem Zeitpunkt, an dem die Organisationsstruktur des VfB Stuttgart geklärt schien und es diese professionell auszufüllen galt. Das Ansinnen, den Vorstandsvorsitzenden der AG zum Präsidenten des e.V. zu machen, verschärft den Konflikt noch weiter. Das bisherige Zusammenspiel zwischen e.V. und AG war ein zentrales Versprechen der Ausgliederung, die entsprechenden Bild- und Videodokumente kursieren in den sozialen Netzwerken. Diese gewünschte Gewaltenteilung wieder aufzuheben und durch eine neuartige und abstruse Doppelfunktion zu ersetzen, bricht erneut mit Versprechen, Erwartungen und Beschlüssen. Zudem steht dieses gewünschte Machtzentrum im Verdacht, die Ermittlungen in der Datenaffäre zu beenden oder zumindest eingrenzen zu können. Alle Beteiligten täten gut daran, die im Raum stehenden Vorwürfe endlich mit Nachdruck aus der Welt zu schaffen, anstatt ständig neue zu erheben. Vor diesem Hintergrund sehen wir die kommende Mitgliederversammlung im März kritisch. Die Mitglieder sollten nicht über im Raum stehende Vorwürfe entscheiden müssen, ebenso wird eine Onlineversammlung ein weiterer Streitpunkt werden. Wir hoffen der Vereinsbeirat kommt hier seiner Verantwortung nach und prüft eine Verlegung in die wärmeren Monate.

Hinter diesen Zeilen steckt unser ausdrücklicher Wunsch, dass der VfB Stuttgart dringend in ruhigere Fahrwasser kommen muss. Mit Hauruck Strukturänderungen, Schlammschlachten, ungeklärten Vorwürfen und nicht aufgearbeiteten Affären wird das aber nicht möglich sein.

Geschäftsordnung des Fan-Ausschusses – § 2: Zweck und Aufgaben
„Der Fan-Ausschuss berät den Vorstand in allen wichtigen Fanangelegenheiten und fungiert als repräsentatives Bindeglied zwischen den einzelnen Fan-Gruppen und dem Vorstand. Zielsetzung ist die Aufrechterhaltung eines dauerhaften und partnerschaftlichen Dialogs zwischen der Vereinsführung und der gesamten Fanbasis. Hierdurch soll unter Berücksichtigung der Tradition des Vereins eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung des VfB Stuttgart 1893 e. V. in dem sich ständig wandelnden Wirtschaftsbereich Profifußball sichergestellt werden. Der Fan-Ausschuss und jedes einzelne Mitglied des Fan-Ausschusses bekennen sich zu diesen Zielen.“ (vgl. Homepage https://www.vfb.de/de/1893/club/ausschuesse/fan-ausschuss/)