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Spruchband zum Thema TV-Gelder gegen Hoffenheim

Vergangenen Herbst ließ der FC St. Pauli mit Plänen für einen Antrag zur Neuverteilung der TV-Gelder aufhorchen. In diesen forderten die Hamburger, dass Vereine mit höheren TV-Zuschauerzahlen stärker vom Finanzkuchen profitieren, während nachweislich unattraktive „Vereine“, die kaum Zuschauer vor die Fernsehgeräte oder ins Stadion locken, nicht zusätzlich noch mit TV-Geldern belohnt werden sollten. Werksclubs wie z.B. VW Wolfsburg oder Bayer Leverkusen höhlen die 50+1-Regel ebenso aus wie der Mäzenenclub Dietmar Hoffenheim. Diese Plastikvereine machen die Bundesliga nicht attraktiver, profitieren aber dennoch von der aktuellen Regelung. Diese besagt, dass die Gelder nach Platzierung und Ligazugehörigkeit ausgeschüttet werden. Viele Traditionsvereine, wie auch unser VfB, stärken hingegen die Attraktivität der Bundesligen, indem sie die Massen mobilisieren. Dieser Fakt bleibt in der aktuellen Regelung unberücksichtigt.

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Traditionslose Arschlöcher stoppen – Keine TV-Gelder für Hoffenheim, Leipzig & Co!
Geldverteilung nach Zuschauern statt Isolation der 1. Liga!

Im Fanausschuss wurde dem VfB klar signalisiert, dass wir den Vorstoß des FC St. Pauli für unterstützenswert halten. Auch wurde gefordert, dass der VfB seine starke Position als großer Traditionsverein innerhalb der DFL geltend machen müsse. Nicht zum ersten Mal hat beim VfB aber offensichtlich wieder einmal der Mut gefehlt, in der DFL ungemütliche Positionen einzunehmen. Stattdessen haben sich die VfB-Vereinsvertreter hinter dem Argument der Solidargemeinschaft versteckt. Diese besagt, dass die medialen Rechte an der Bundesliga zentral verwaltet werden und Einzelvermarktungen, wie sie etwa der FC Bayern angedroht hat, nicht zulässig sind. Der Vorstoß des FC St. Pauli beinhaltet jedoch ausdrücklich nicht, diese Gemeinschaft aufzukündigen, sondern würde viel mehr für einen faireren Wettbewerb sorgen. In Zeiten in denen unser Verein mit seiner Mitgliedschaft über seine wirtschaftliche Basis diskutiert, wäre die Neuverteilung der TV-Gelder nach diesem Modell eine gelungene Monetarisierung der eigenen Tradition – zudem auf Kosten fremdfinanzierter Emporkömmlinge.

Der VfB Stuttgart unterstützt den Vorschlag des FC St. Pauli dennoch nicht. Nun ist man die Rolle des zahnlosen Tigers in Form der VfB-Verantwortlichen ja zwischenzeitlich gewohnt und deshalb wenig über die an den Tag gelegte Unterwürfigkeit überrascht. In diesem Fall offenbarten die Herren des VfB-Vorstands außerdem, dass ihr Verständnis vom Fußball ein gänzlich anderes ist als das unsere. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass sich eine sogenannte Mittelstands-Vereinigung mit den Vereinen aus Stuttgart, Bremen, Berlin, Mönchengladbach, Köln und Hamburg (HSV) formiert hat, die eine Deckelung der Zweitliga-TV-Gelder fordert. Demnach sollen die Clubs des Unterhauses nicht vom neuen TV-Vertrag profitieren, sondern wie bisher „lediglich“ 142 Millionen Euro jährlich untereinander aufteilen. Dieser Vorstoß konterkariert die Forderung nach einem faireren Wettbewerb. Vereine wie der 1. FC Nürnberg oder der FC St. Pauli, die auch in Liga 2 viele Zuschauer mobilisieren, werden abgehängt, während die unattraktive, aber finanziell ohnehin gut aufgestellte Konkurrenz aus Leipzig, Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg hofiert wird.