Fankalender 2024 ausverkauft
Erfreulicherweise ist das Interesse am diesjährigen Fankalender außergewöhnlich hoch, die Bestände für den Verkauf am Stadion sind bereits jetzt restlos ausverkauft.
Erfreulicherweise ist das Interesse am diesjährigen Fankalender außergewöhnlich hoch, die Bestände für den Verkauf am Stadion sind bereits jetzt restlos ausverkauft.
Der erste Anlauf einen Investor für die DFL zu gewinnen, ist im Frühjahr dieses Jahres auf der Mitgliederversammlung der DFL krachend gescheitert. Nun unternimmt die DFL einen weiteren Anlauf und möchte am 11.12. eine Entscheidung darüber fällen, die Geschäftsführung erneut in Verhandlungen mit potenziellen Investoren zu schicken und diesen gleichzeitig die Vollmacht zur Unterzeichnung zu erteilen.
Beim ersten Blick auf das neue Vorhaben bemerkt man, dass einige Kritikpunkte von uns Fans bei der DFL angekommen sind, wichtige Kritikpunkte aber unbeachtet geblieben sind. Es ist beispielsweise keine Rede mehr von einem Auszahlungstopf, aus dem u.a. 300 Millionen Euro zur freien Verfügung an die Vereine gegangen wären, welche in erster Linie der „Flutung des Marktes mit Geld“ gedient hätten. Die größten Sorgen von uns Fans wurden zwar augenscheinlich von der DFL erkannt, können uns jedoch auch durch den zweiten Vorschlag für einen Investoreneinstieg nicht glaubwürdig genommen werden. Die DFL mag betonen, dass die „Hoheit über Spielplanung und Anstoßzeiten“ auch in Zukunft bei der DFL liegen wird. Eine Ausgleichszahlung an die Vereine für die Mindereinnahmen durch die Beteiligung des Investors an den zukünftigen Medienerlösen ist jedoch nur für die nächsten fünf Jahre einkalkuliert. Vereine und Investor werden also gleichermaßen darauf angewiesen sein, die Medienerlöse schon in den kommenden fünf Jahren um mindestens neun Prozent zu steigern, nur um den Status Quo zu erhalten. Eine Erklärung dafür, wie man die Medienerlöse kurzfristig signifikant steigern will, auch ohne zusätzliche Anstoßzeiten zu schaffen, liefert die DFL nicht. Die Mechanismen eines Investoreneinstiegs werden vermeintliche „rote Linien“ schon bald verschieben, ohne dass es dafür Stimmrechtsmehrheiten des Investors bedarf.
Auch der zweite Vorschlag für einen Investoreneinstieg in der DFL wird von den Fanszenen Deutschlands trotz der leichten Anpassungen abgelehnt!
Seit Jahrzehnten kritisieren die Fans in Deutschland die zügellosen Ausmaße der Kommerzialisierung. Spieler-, Berater- und Funktionärsgehälter haben mittlerweile völlig ungerechtfertigte Sphären erreicht und sind nicht solide gegenfinanziert. Anders kann nicht erklärt werden, dass die Pläne des Milliarden-Unternehmens Profifußballs nicht aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können.
Selbst wenn man die Einschätzung teilt, dass die mediale Aufbereitung nicht gut ist, so bleibt doch die Frage, ob man es sich hier nicht wieder zu einfach macht. Alle anderen Probleme werden totgeschwiegen und die Lösung ist ein Investor? Hier wird eine Kernproblematik der ganzen Branche gespiegelt. Seit Jahren ist die Antwort auf jedes Problem in der Bundesliga das „Hinzuziehen von Partnern“ aka Investoren. Anstatt das eigene Handeln zu hinterfragen, ist man im Kreislauf seines unsoliden und nicht nachhaltigen Wirtschaftens, welches einem erst neulich während der Corona-Pandemie massiv auf die Füße fiel, immer auf der Suche nach dem nächsten Geldhahn. Hat man wirklich nur diese eine Schablone, um Probleme zu „lösen“ und sein Unternehmen zu führen? Ist der Blick zu verengt auf die mediale Aufbereitung eines mäßig spannenden Wettbewerbs? Die Bundesliga hat zahlreiche andere Probleme. Anstatt der um Meilen entfernten Premier League hinterher zu hecheln und erneut auf eine schnelle, externe Finanzspritze zu setzen, sollte der Deutsche Fußball dringend eine eigene solide, nachhaltige Vision mit der Besinnung auf die eigenen Stärken entwickeln.
Auch im neuen Anlauf ist das Ziel klar: Das Rad der Kommerzialisierung soll weitergedreht werden. Doch ist dies nicht eine klare Zockerei? Alle Gedanken um einen neuen Investor basieren auf der Grundannahme, dass die Bundesliga weiterhin ein attraktives Produkt darstellt sowie weiteres Wachstum möglich ist. Woher nimmt man bei der DFL diese Gewissheit? Sorgte in den letzten Jahren nicht gerade die Überkommerzialisierung des Fußballs für eine fortschreitende Entfremdung der Basis vom einstigen „Volkssport Fußball“? Sind die Probleme in anderen Ländern wie Frankreich oder Italien bei der gewünschten Maximierung der Vermarktungserlöse an den handelnden Personen vorbei gegangen?
Doch frei von diesen grundsätzlichen Ansichten bleiben noch weitere inhaltliche Fragezeichen.
Braucht die DFL wirklich einen Investor?
Es scheint wie ein schlechter Witz und ist doch nur ein erneuter Beweis dafür, wie miserabel und nicht nachhaltig im deutschen Profifußball gewirtschaftet wird, wenn man für die im Raum stehende Summe wirklich einen Investor benötigen sollte und dieses Investment nicht aus den eigenen Mitteln stemmen kann. Immerhin erwirtschaften allein die achtzehn Erstligisten zusammen einen jährlichen Umsatz von über drei Milliarden Euro.
Wer investiert überhaupt mit welchem Geld?
Es gibt nach wie vor keinerlei Transparenz, wer die potenziellen Investoren aus dem Bereich Private Equity sind. Jenen Private Equity-Investoren geht es prinzipiell nur um Profit um jeden Preis. Die DFL hat zudem überhaupt keinen Plan, oder sogar kein Interesse, wie zentrale Werte sichergestellt werden und die Mittelherkunft geprüft werden soll. Zumindest Teile des großen Gelds könnten aus Menschenrechtsverstößen, Waffenlieferungen oder sonstigen gesellschaftlichen Problemfeldern entstammen.
Zuschuss zu Auslandsreisen?
Auch hier fehlt jegliche Transparenz, auf welcher Basis diese Zuschüsse ausgezahlt werden. Warum ist dies überhaupt die Aufgabe der DFL? Welchen Mehrwert verspricht man sich von einer Auslandsreise eines Clubs, dessen Einzugsgebiet bereits innerhalb Deutschlands die eigene Region kaum übersteigt? Werden ohnehin schon zur Genüge alimentierte Clubs noch weiter unterstützt, wenn sie ihr Trainingslager in Zukunft bei möglichen „Partnerclubs“ in New York oder Brasilien abhalten?
Ungleiche Verteilung der internationalen Vermarktungserlöse!
Allen voran die internationale Vermarktung wird von der DFL als Hebel für Mehreinnahmen in Zukunft gesehen. Eine weitere Verteilung nach dem aktuellen Vergabeschlüssel, bei möglicherweise noch höheren Einnahmen, würde den Status quo mehr als nur zementieren. Die finanzielle Schere innerhalb der Vereine, aber auch zwischen erster und zweiter Bundesliga würde nur noch weiter auseinander gehen.
Die Entscheidung muss bei der Basis liegen!
Unter diesen Voraussetzungen darf es keine positive Abstimmung über eine reine Verhandlungsmasse geben. Es gibt keinen Grund den DFL-Geschäftsführern einen Freifahrtschein zum Vertragsabschluss zu geben. Wenn, dann muss über einen fertigen und unterschriftsreifen Vertragsentwurf mit einem der Öffentlichkeit bekannten Partner abgestimmt werden. Die Bestätigung dessen, sollte final aber nicht nur durch die Vertreter der zum Großteil ausgegliederten Kapitalgesellschaften, sondern durch die Mitgliederversammlungen aller Stammvereine der DFL erfolgen.
Die Fanszenen Deutschlands im Dezember 2023
Bei den anstehenden Heimspielen habt ihr nochmals die Möglichkeit, euch den Fankalender 2024 direkt am Stadion zu sichern. Darüber hinaus könnt ihr den Kalender auch bei Osiander bestellen und euch nach Hause liefern lassen. An dieser Stelle wollen wir euch unseren diesjährigen Spendenempfänger mit einem Interview nochmals näher vorstellen.
Commando Cannstatt: Hallo Frau Hinke, Sie sind die Vorstandsreferentin des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen e.V. Der komplette Erlös des Fankalender 2024 wird demnächst an Ihren Verein gespendet. Um den Käufern des Kalenders den Förderverein ein wenig näherzubringen, würden wir Ihnen gerne ein paar Fragen stellen. Können Sie in ein paar kurzen Worten die Arbeit bzw. die geleistete Unterstützung des Fördervereins erläutern?
Tomma Hinke: Jährlich erkranken in Deutschland etwa 2000 Kinder an Krebs. Damit befinden sich 2000 Familien von heute auf morgen im Ausnahmezustand. Ihnen helfen wir. Schnell und konkret.
Wir vom Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. bieten den Familien ein Zuhause auf Zeit, damit sie nah bei ihrem Kind in der Tübinger Kinderklinik sein können. Zusätzlich finanzieren wir weiterführende psychosoziale Hilfen für alle Beteiligten. Unser Förderverein ist als gemeinnützig und mildtätig anerkannt.
Seit über 35 Jahren ermöglichen wir durch nur durch Spenden vielseitige, unterstützende und begleitende Projekte und Angebote für krebskranke Kinder und ihre Angehörigen im kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen und darüber hinaus. Wir konzentrieren uns auf Maßnahmen und Angebote, die weder von Krankenkassen noch von staatlicher Seite finanziert werden. Als gemeinnützig anerkannter Verein, dessen Mildtätigkeit durch das Finanzamt Tübingen anerkannt ist, unterstützen wir Familien, deren Kind an Krebs erkrankt ist, ganz konkret mit diesen Maßnahmen:
• Das Elternhaus und das Familienhaus, in dem Eltern und Geschwisterkinder während der klinischen Therapie einen geschützten Ort und Ansprache finden.
• Psychosoziale Begleitungen von Familien während der Therapie und in der Nachtherapiezeit sowie in Palliativsituationen.
• Freizeitangebote, wie Ausflüge und Spiele für die kleinen Patienten und ihre Familien und auch für verwaiste Eltern.
• Personalstellen, für die Betreuung der krebskranken Kinder und ihrer Eltern auf den Stationen und für die Erforschung neuer Therapien.
Commando Cannstatt: Gibt es besondere Momente, die Ihnen bei Ihrer Arbeit für den Förderverein in Erinnerung geblieben sind?
Tomma Hinke: Es gab bereits sehr viele berührende Situationen während meiner Tätigkeit für den Förderverein. Sei es ein langes Gespräch mit einer Familie, die vor ein paar Jahren ihr Kind an Krebs verlor und unser Elternhaus und die darin gefundene Menschlichkeit so wertschätzt, dass sie immer wieder zu Besuch kommen.
Sei es besondere Events wie z.B. die diesjährige Regenbogenfahrt, bei der ehemals an Krebs erkrankte Kinder, die jetzt junge Erwachsene sind, durch Deutschland fahren, um akut betroffenen Kindern Mut und Hoffnung zuzusprechen.
Eine Krebserkrankung bei einem Kind bringt so viel Leid, es zeigen sich aber immer wieder warme Momente, Menschlichkeit und pure Liebe: In unserem großen Netzwerk aus treuen Spenderinnen und Spendern, in Menschen, die Events für uns auf die Beine Stellen und Spenden sammeln, in Menschen die für uns Sport machen… oder eben auch in Ihrer Aktion. Es zeigt sich darin Engagement, Solidarität, Kreativität, Ausdauer und ganz viel Liebe für andere Menschen. Das ist besonders an meiner Arbeit.
Commando Cannstatt: Worin unterscheidet sich der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e.V. von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen?
Tomma Hinke: Die Stiftung arbeitet sehr eng mit dem Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V. zusammen. Die Projekte zur Unterstützung werden intensiv miteinander abgestimmt.
Die Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen wurde gegründet, hauptsächlich um die medizinische Forschung des pädiatrisch-onkologischen Fachbereichs des kinderonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum Tübingen zu unterstützen. Forschungen sind immer langwierig und kostenintensiv, deshalb benötigen sie feste finanzielle Zusagen. Unsere Stiftung erwirtschaftet konstante Erträge aus dem Kapitalstock, der uns durch Testamente vermacht wird.
Der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V. kümmert sich vor allem um krebskranke Kinder, deren Eltern, Geschwister und Großeltern und um die Pflegestation am kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen. Die Hilfen und Möglichkeiten, die der Förderverein anbietet, sind vielfältig und der jeweiligen Situation angepasst. Hierbei liegen ihm die direkte Unterstützung der Familien, weiterführende psychosoziale Begleitung und das Umsetzen neuer Projekte besonders am Herzen.
Commando Cannstatt: Für was werden die Spendengelder in Ihrem Verein eingesetzt?
Tomma Hinke: Wir arbeiten eng mit dem kinderonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Tübingen zusammen und unterstützen die erkrankten Kinder und ihre Angehörigen direkt auf den Stationen. Unser erklärtes Ziel ist es, eine optimale Betreuung der erkrankten Kinder und Familienangehörigen in der Klinik zu erlangen. Das erreichen wir durch die Förderung einer guten psychosozialen Begleitung und einer bedarfsgerechten Personalbemessung bzw. technisch-diagnostischen Ausstattung.
Die Kinderklinik unterstützen wir mit der Finanzierung von Projektpersonal in den Bereichen:
• Musiktherapie
• Kunsttherapie
• ergänzende Therapien
• sozialpädagogische Angebote
• zusätzliche Arztstellen
• pflege-unterstützendes Personal
• pädagogisches Personal
Außerdem kooperieren wir mit den Clowns im Dienst e.V., die seit vielen Jahren die Kinder auf der onkologischen Station besuchen.
Materiell unterstützen wir die Kinderklinik regelmäßig durch die gezielte Anschaffung von Spielzeug, durch Einrichten von Spielzimmern und Küchen und durch sehr schnelle und unbürokratische Hilfe in allen Bereichen.
Durch unseren Sozialfonds unterstützen wir Familien in finanzieller Not, z. B. indem wir Besuchsfahrten zur Klinik finanzieren oder einen finanziellen Beitrag zum Lebensunterhalt einer Familie während der Dauer der Therapie leisten.
Daneben gibt es zahlreiche Projekte wie die Mutperlen, die Medi-Paten, die Kreativwerkstatt, das Elternkaffee und das Mentorenprogramm, das wir – in Kooperation mit der Kinderklinik Tübingen – umsetzen.
Außerdem fördern wir die Forschung zur Weiterentwicklung der Behandlungstherapien in der pädiatrischen Onkologie, die direkt in der Kinderklinik Tübingen durchgeführt werden.
Commando Cannstatt: Vielen Dank für Ihre Antworten. Wir wünschen Ihrem Verein ein gutes und erfolgreiches restliches Jahr 2023!
Am 9. September dieses Jahres jährte sich die Gründung unseres VfB zum 130. Mal. Aus diesem Grund veranstalteten wir als Commando Cannstatt zusammen mit dem Schwabensturm 02 eine fanszeneinterne Feier im Kursaal Bad Cannstatt. Durch diverse Programmpunkte wurde auf 130 Jahre bewegende Vereinsgeschichte zurückgeblickt und im Kreise zahlreicher Weggefährten ein schöner Abend verbracht. Die dabei erzielten Erlöse aus Getränke- und Essensverkauf belaufen sich auf 6.000 Euro und wurden nun zugunsten der VfB-Stiftung Brustring der Herzen gespendet.
Die Stiftung macht es sich zum Ziel, die Strahlkraft des VfB in einem gemeinnützigen Kontext zu nutzen und somit als mitgliederstärkster Sportverein Baden-Württembergs der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden.
Weitere Informationen sind auf der stiftungseigenen Website zu finden: https://stiftung.vfb.de/
Seit Samstagabend ist die fortschreitende Eskalation zwischen der Polizei und Fußballfans um ein Kapitel reicher. Nach Vorfällen in Hamburg, Bochum und bei uns in Stuttgart am vergangenen Spieltag kam es nun in Frankfurt zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Eintracht-Anhängern. Da wir als Gästefans in keiner Weise in die Vorfälle involviert waren, wäre eine öffentliche Stellungnahme unserseits eigentlich völlig unangebracht.
Und dennoch müssen wir uns zu Wort melden. Mittlerweile ist es zur Normalität verkommen, dass die Polizei kurz nach oder gar während Vorfällen auf der Social Media-Plattform X (vormals Twitter) ihre Sicht der Dinge berichtet. So auch am Samstag, als die Polizei Frankfurt um 18:06 Uhr verlauten ließ, dass rivalisierende Fangruppen die Eskalation untereinander suchten und beim Einschreiten der Polizei diese angriffen. Um 18:50 Uhr verkündete die Polizei dann wiederum, dass Ordner bedrängt und angegriffen wurden und die Polizei aufgrund dessen einschritt. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Wir haben den gesamten Spieltag über von keinerlei Auseinandersetzungen zwischen VfB- und SGE-Fans mitbekommen, Frankfurter Fans dementieren diese Fehlinformation ebenfalls. Erst spät am Sonntagabend nahm die Polizei diese Falschaussage zurück und revidierte diese!
Wie auch bei dem Polizeieinsatz vor unserem Spiel gegen den BVB am 11.11. verbreitet die Polizei zunächst über ihre Social Media-Kanäle Fehlinformationen, um ihre Einsätze zu rechtfertigen.
Es bleibt der Eindruck, die Polizei nutzt Social Media bewusst taktisch, um die Kommunikationshoheit über Vorfälle zu erhalten. Wahrheitsgehalt zweitrangig. Die Änderung der Polizei-Tweets zu den Vorfällen am Samstag in Frankfurt von rivalisierenden Fangruppen hin zu bedrängten Ordnern zeigt wieder einmal eindringlich, dass Polizeimeldungen keine objektiven Informationsquellen, sondern tendenziös verfälschte Schilderungen einer Konfliktpartei sind. Daran ändert auch das nachträgliche Eingeständnis der fehlerhaften Information nichts. Es sind die ersten „Eilmeldungen“ aus Polizeikreisen, die in der öffentlichen Wahrnehmung verfangen und viel zu oft für bare Münze genommen werden. Das ist ein massives Problem und muss thematisiert werden!
Commando Cannstatt 1997
Schwabensturm Stuttgart 2002
Schwaben Kompanie Stuttgart
Crew 36 Stuttgart
Südbande Stuttgart
Quellen & Screenshots:
Am vergangenen Wochenende zeigte die Polizei in Deutschland erneut, dass sie ein offensichtliches und ernsthaftes Problem mit Fußballfanszenen hat. Ob es mitunter an der Meldung von vergangener Woche liegt, dass die umstrittene „Datei Gewalttäter Sport“ auf dem niedrigsten Stand seit Jahren ist? Spekulation. Auf Sankt Pauli versuchte sich eine Polizeieinheit am Freitagabend durch den Gästeblock zu knüppeln und deckte diesen großflächig mit Pfefferspray ein, was zahlreiche teils schwer verletzte Fans von Hannover 96 zur Folge hatte. Am Samstagabend gab es massive Übergriffe der Polizei am Einlass zum Gästeblock des Bochumer Ruhrstadions, die ebenfalls eine Vielzahl verletzter Kölner Fans nach sich zogen.
Auch bei unserem Heimspiel gegen Borussia Dortmund legte es die Polizei von Anfang an auf eine Eskalation an. Anders ist, neben einem massiven Bedrohungsszenario durch enorme Polizeipräsenz inklusive Wasserwerfern in ganz Bad Cannstatt, die Platzierung einer Polizeieinheit direkt am Treffpunkt der aktiven Fanszene nicht zu werten. Es ist davon auszugehen, dass dies rein der Provokation der Fanszene diente und keine einsatztaktischen Gründe dahinterstanden, befinden sich doch üblicherweise an dieser Stelle keine Polizeieinheiten. Nach Ankunft der Fans entwickelte sich eine kurze Diskussion, in deren Folge weitere bereits in der Nähe platzierte Polizeieinheiten Teile der Fans einkesselten. Noch während die Maßnahme lief, verbreitete die Polizei, auch um die Deutungshoheit über die Situation zu haben, über den Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter), die glatte Lüge, dass die betreffenden Personen einem ausgesprochenen Platzverweis nicht nachkommen wollen würden und nahmen diese daher für mehrere Stunden in Gewahrsam. Aufgrund des dauerhaften Polizeikessels war es den Betroffenen gar nicht möglich, dem Platzverweis nachzukommen.
Dass gegenüber den betroffenen Fans mündlich die Vermutung seitens der Polizei geäußert wurde, sie könnten sich ja ohne eine freiheitsentziehende Maßnahme einfach verkleiden und an den Ort des Geschehens zurückkehren, zeichnet ein weiteres skurriles Bild der Situation und ein abstruses Rechtsverständnis.
Um Aufmerksamkeit auf die skandalösen Vorkommnisse zu lenken, haben wir uns am Samstag spontan dazu entschieden, die ersten fünf Minuten des Spiels zu schweigen. Es war für uns ein schwieriger Spagat, ein notwendiges Zeichen zu setzen und gleichzeitig unserer Verantwortung gegenüber der Kurve und unserem VfB gerecht zu werden. An dieser Stelle nochmals ein Dank an die komplette Kurve für die gezeigte Solidarität!
Offensichtlich fahren in Stuttgart einige Personen, allen voran der Einsatzleiter und stellvertretende Polizeipräsident Carsten Höfler, ihre private Vendetta gegen Fußballfans.
Übrigens derselbe Einsatzleiter, der zuletzt hunderte Fans des 1. FC Köln auf der Anreise nach Stuttgart durchsuchen lassen wollte und dadurch am Stadionbesuch hinderte und zuvor im Windschatten eines anderen hochrangigen und aus Funk und Fernsehen bekannten Polizisten die Karriereleiter nach oben fiel.
Der Standort Stuttgart schien über die Jahre gesehen im Bundesvergleich im Spannungsfeld zwischen Fußballfans und Polizei eher ruhig. Doch der Schein trügt: Vor allem seit Herr Höfler in Stuttgart in Amt und Würden ist, gibt es auch in Stuttgart wiederholt von der Polizei Stuttgart ausgehende Einsätze, die jegliches Maß vermissen lassen und lediglich der Gängelei und Provokation von Fußballfans, ob Heim- oder Gästefans, dienen.
Wir fordern von der Polizei Stuttgart eine sofortige Abrüstung sowie ein selbstkritisches Hinterfragen der eigenen Einsatztaktik. Am Samstag hat einzig und allein die besonnene und deeskalierende Reaktion der Fanszene eine – mutmaßlich gewünschte – Eskalation verhindert. Sollte sich an der Einsatztaktik, vor allem unter Federführung von Herrn Höfler, dem hochrangige Karriereambitionen nachgesagt werden, gegenüber dem augenscheinlich vorherrschenden Feindbild aktiver Fußballfan nichts ändern, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis diese Einsatztaktik auch in Stuttgart zu ähnlichen Bildern, wie am Freitag im Gästeblock am Millerntor mit zahlreichen, teils schwer verletzten Fußballfans, führen wird. Die alleinige Verantwortung für ein solches Szenario läge bei der Polizei Stuttgart und ihrem persönlichen Feldzug gegen Fußballfans.
Commando Cannstatt 1997
Schwabensturm Stuttgart 2002
Schwaben Kompanie Stuttgart
Crew 36 Stuttgart
Südbande Stuttgart
Für die heute erschienene Ausgabe VfB inTeam haben wir am Beispiel der Choreographie zu 130 Jahren VfB Stuttgart einige Einblicke in unsere Abläufe gewährt und unsere Gedanken zur Thematik generell geteilt. Viel Spaß beim Reinschauen.
https://www.vfb.de/de/vfb/aktuell/neues/profis/2324/vfb-inteam—folge-5/
Es könnte wohl kaum einen besseren Zeitpunkt geben: Cannstatt reitet auf der Euphoriewelle und wir veröffentlichen nach zwei Jahren die neue Ausgabe des StoCCarda – dem Saisonheft des Commando Cannstatt. Im letzten Sommer konnten wir erneut nur auf eine halbe Saison zurückblicken, weswegen wir euch auch dieses Mal eine Doppelausgabe anbieten dürfen. Frei nach dem Motto: mehr Inhalt bei gleicher Qualität!
Wir blicken sowohl auf die hoffentlich letzte Corona-Saison 2021/2022 als auch auf die erste endlich wieder vollständige Saison 2022/2023 zurück. Das bedeutet in diesem Fall die Rekordanzahl von 358 Seiten und damit einen echten Wälzer. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei wie immer die Spielberichte der beiden Spielzeiten, die mehr oder weniger erfolgreich auf Platz 15 und 16 abgeschlossen werden konnten. Nichtsdestotrotz lohnt es sich zurückzuschauen auf die Leistungen der Cannstatter Kurve in diesen herausfordernden Zeiten und sich nochmals zu vergewissern, was wir gemeinsam erreicht haben und erreichen können.
Wir freuen uns daher sehr in der bisher umfassendsten Ausgabe des StoCCarda einen Blick auf folgende Inhalte und Rubriken werfen zu können:
Erwerben könnt ihr das StoCCarda ab unserem Heimspiel gegen das Konstrukt eines Softwareunternehmers für 10 € bei unseren zahlreichen fliegenden Verkaufsteams rund um das Neckarstadion sowie selbstverständlich am Fanstand in der Cannstatter Kurve. Sichert euch die 14. Ausgabe des StoCCarda und werft nochmal einen Blick zurück!
Aktualisierter Hinweis vom 27.10.2023
Aufgrund einer verspäteten Anlieferung konnten wir den Fankalender leider nicht wie angekündigt beim letzten Heimspiel
verkaufen. Deshalb startet der Verkauf ab dem morgigen Heimspiel gegen Hoffenheim
Der Verkaufsstart unseres mittlerweile 19. Fankalenders steht an! Ab dem Heimspiel gegen Hoffenheim wird der Kalender wieder erhältlich sein.
Wie gewohnt werden wir an den kommenden fünf Heimspielen den Fankalender am Fanstand sowie über unsere fliegenden Verkaufsteams für 10 Euro anbieten. Zudem ist er in naher Zukunft auch über unseren Onlineshop erhältlich. Zusätzlich gibt es auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, über den Onlineshop von Osiander/Thalia zu bestellen oder ihn in den Osiander/Thalia Buchhandlungen vor Ort zu erwerben.
Der diesjährige Spendenempfänger ist der Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V. (https://www.krebskranke-kinder-tuebingen.de/start.html).
Der Förderverein unterstützt seit über 35 Jahren krebskranke Kinder und deren Familien. In der schweren und belastenden Zeit der Behandlung des Kindes sowie in der Zeit nach Abschluss der Behandlung möchte der Förderverein mit unterschiedlichen Maßnahmen den Familien Mut, Hilfe und Hoffnung geben.
Diese Maßnahmen sind unter anderem das Eltern- und Familienhaus, in denen die Eltern während der klinischen Therapie der Kinder wohnen und ein „Zuhause auf Zeit“ finden können sowie die psychosoziale Begleitung der Familien während der Therapie, in Palliativsituationen und in der Nachtherapiezeit. Weitere Unterstützungen sind sowohl organisierte Freizeiten für Patienten, deren Eltern und Geschwister oder für verwaiste Eltern, als auch die Finanzierung von Personalstellen, finanzielle Unterstützung der Forschung und vielfältige Betreuungsangebote für Patienten und deren Eltern auf den Stationen.
Beim Auswärtsspiel in Köln zeigten wir das folgende Spruchband: „Justice for the 135 victims of Kanjuruhan“
Der traurige Hintergrund dieses Spruchbands ist, dass sich die Tragödie aus dem Kanjuruhan-Stadion im indonesischen Malang, bei dem 135 Fußballfans ihr Leben verloren, am 01. Oktober erstmals jährt. Nach Schlusspfiff des Derbys Arema FC gegen Persebaya Surabaya prügelte die Polizei zunächst auf Fans ein, die den Sieg wie in Indonesien üblich mit ihrer Mannschaft auf dem Rasen feiern wollten. Im Anschluss wurde auf vollbesetzte Tribünen Tränengas geschossen und die Tore der Stadien verriegelt. In der aufkommenden Massenpanik starben 135 Menschen durch Erstickung.
Bis heute fand zu dieser Tragödie keine juristische Aufarbeitung statt, die von den Angehörigen der Todesopfer seit dem vehement gefordert wird. Weder Polizisten noch Politiker oder Verbandsfunktionäre wurden bislang zur Verantwortung gezogen.
Aus Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen fordern auch wir, ein Jahr nach dieser Katastrophe, endlich Gerechtigkeit für die 135 Opfer von Kanjuruhan!