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Wohin geht der Weg?

Um unmissverständlich klar zu machen was die Stunde geschlagen hat, stellten wir unsere Choreo zum Rückrundenstart unter das Motto „Bündelt die Kräfte dieser Stadt, auf dass sie für immer den weiß-roten Erstligisten hat“.
Die Perspektive eines imaginären Betrachters, der vom Schloßplatz hinunter Richung Hauptbahnhof blickt, sollte nochmal deutlich machen was alles auf dem Spiel steht. Nicht weniger als die Erstklassigkeit des Vereins dieser wunderschönen Stadt, in Szene gesetzt durch den Stadtplan, den der Betrachter in Händen hält.

Leider klappte es auch gegen Gladbach nicht mit dem ersehnten zweiten Heimsieg und der VfB steht nun wieder auf einem direkten Abstiegsplatz. Es bleiben 16 Endspiele, um das zu ändern.

Anbei noch das Video zur Choreo:

Spruchbänder beim Heimspiel gegen Gladbach

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Pyro Erfurt: Trotz Genehmigung vom DFB bestraft – Sportgericht heißen, aber auf die Rechtslage scheißen?! – Vereine, wehrt Euch gegen diese Willkür!

Am DFB und seinem kruden Rechtsverständnis haben wir uns ja schon häufig abgearbeitet. Nach dem Bekanntwerden der neuen Richtlinien zur Vergabe von Stadionverboten sahen wir uns sogar gezwungen, zu einer Demonstration aufzurufen. Auch im aktuellen 9 Punkte Plan bleibt der DFB seiner unhaltbaren Auslegung von Strafe und Prävention, die man schon von der Vergabe von Stadionverboten kennt, treu. Aus Sicht des DFB werden die Vereine bei Fanfehlverhalten mit Geldstrafen dazu angehalten, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu optimieren, um künftiges Fehlverhalten auszuschließen. Schon das klingt eher nach Strafe als nach Prävention. Nun geht der DFB aber noch einen Schritt weiter und legt den Vereinen nahe, die gezahlten Strafen auf die Verursacher abzuwälzen. Dies ist nicht nur rechtlich höchst problematisch, es ist ethisch einfach unter aller Sau! Wenn von einem ordentlichen Gericht Strafen verhängt werden, geschieht dies in Form von Tagessätzen, die sich aus dem verfügbaren Einkommen des Verurteilten berechnen. Bei der Abwälzung von Verbandsstrafen ist jedoch klar, dass hier jede Verhältnismäßigkeit verloren geht, da Fußballvereine einen anderen Etat haben als Privatpersonen.

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DFB: Kläger, Richter, Henker!

Unterm Strich ist das Ganze ein weiterer infamer Versuch durch Verbreitung von Existenzangst, selbst definiertes Fanfehlverhalten (kritische oder beleidigende Spruchbänder, Pyro oder die quasi nicht existenten Ausschreitungen) aus den Stadien zu verbannen. Der Gipfel dieser Bestrebungen ereignete sich in Erfurt. Zum Abschied des alten Steigerwaldstadions sollte es eine große Pyroshow geben. Hierzu wurde nach dem Spiel eine zweite Veranstaltung im Stadion angemeldet, in deren Rahmen Pyrotechnik kontrolliert und mit allen nötigen Genehmigungen (Stadt, Feuerwehr etc.) gezündet wurde. Todesfälle blieben auch aus. Trotzdem wurde RW Erfurt vom DFB Sportgericht zu einer Geldstrafe verurteilt. Hier wird einmal mehr deutlich, dass die sogenannte Sportgerichtsbarkeit nichts weiter ist als ein Instrumentarium des DFB zur Durchsetzung seiner verbandspolitischen Ziele. Die Gespräche über einen legalen Rahmen für Pyrotechnik wurden von DFB und DFL für beendet erklärt. Es kann also nicht sein was nicht sein darf. Hybris.

Spruchbänder beim Auswärtsspiel in Bremen

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Auch der Gästeblock beteiligte sich mittels den oben genannten Spruchbändern, Roten Karten und Trillerpfeifen an den überregionalen Protestaktionen gegen das Produkt RB Leipzig. Einige denken vielleicht der VfB hat momentan größere Probleme als diesen fußballerischen Frankenstein aus dem Osten, Fakt ist aber RB Leipzig bedroht den Fußball wie wir ihn lieben. Vereinsidentitäten dürfen nicht zu austauschbaren Werbeflächen werden. Wir können nur jedem Fußballfan raten, sich intensiv mit dem Thema RB Leipzig und seinen Konsequenzen auseinanderzusetzen. Sucht die Diskussion in euren Fangruppen, Fanclubs oder in euren Freundeskreisen und unterstützt auch ihr die Kampagne „Nein zu RB!“.
http://www.nein-zu-rb.de/

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„Mit Freundschaft und Zusammenhalt auf allen Wegen mit dabei – Kämpfen Szene E“

Unsere Reutlinger Brüder haben aktuell leider mit einer ungewohnt hohen Zahl an Stadionverboten zu kämpfen, außerdem wurden vor dem parallel stattfindenden Derby in Ulm noch einige Stadtverbote erlassen. Grund genug für die Geste der Freundschaft und Verbundenheit.

Spruchbänder beim Heimspiel gegen Wolfsburg

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„Siegeswillen beibehalten! Niemals aufgeben, kämpfen und siegen!“

Nach immerhin 8 Punkten aus den letzten 5 Spielen und unter dem Eindruck des spektakulären Sieges in Frankfurt war es uns wichtig, die obigen Worte an die Mannschaft zu richten. Das Spiel gegen Wolfsburg zeigte dann mal wieder in aller Deutlichkeit, dass in Stuttgart Wille und Fähigkeit nicht unbedingt Hand in Hand gehen und wir wohl auch in dieser Saison um jeden Punkt gegen den Abstieg kämpfen müssen.

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„Ausgliederungswahlkampf mit Marketingagentur? Fehlen euch die Argumente? Keine Meinungsmache zur Zukunft unseres Vereins!“

Nach der Lektüre des Artikels „Der 80-Millionen-Euro-Plan“ von Thomas Haid in der StZ vom 23.10.2014 war uns sofort klar, dass wir hierzu nicht schweigen können. Anscheinend wurde von Seiten der Vereinsführung eine Marketingagentur beauftragt, die den „Ausgliederungswahlkampf“ organisieren soll. Idealerweise sollte man davon ausgehen, dass vor extrem richtungsweisenden Entscheidungen versucht wird, in Dialog mit allen Interessengruppen zu treten und in einem ergebnisoffenen Wettbewerb der besten Ideen zu einer Lösung zu kommen.
Beim VfB soll das offensichtlich anders gehandhabt werden: Die Ausgliederung wird von vorneherein als alternativlos dargestellt, was auch nicht richtiger wird, nur weil man es dauernd wiederholt. Ebenso laufen wir sicher nicht Gefahr, finanziell von der Konkurrenz abgehängt zu werden. Im Personaletat auf Platz 7, in der Abschlusstabelle 13/14 auf Platz 15. Das Problem scheint also nicht in den finanziellen Möglichkeiten sondern in der Effizienz der Verwendung zu liegen…
Diesen Punkten versucht man allerdings nicht inhaltlich zu begegnen, sondern beabsichtigt dies wohl mit bunten Bildern und pathetischen Videos zu tun. Verantwortungsvolles Handeln zum Wohle des Vereins sieht in unseren Augen anders aus.

Spendenerlös geht an die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V.

Wie angekündigt freuen wir uns darüber, euch jetzt den Spendenempfänger für die diesjährige Fankalenderaktion bekanntgeben zu können: Der gesamte Erlös geht an die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V. .

Der Verein betreibt Tafelläden in Stuttgart, Esslingen und Fellbach. Bei den Schwäbischen Tafeln können Menschen einkaufen, die nicht mehr Geld zur Verfügung haben als der gesetzliche Sozialhilfeersatz beträgt. Für viele Menschen scheint Armut weit weg zu sein, aber in Deutschland leben insgesamt drei Millionen Menschen unter dem Existenzminimum. Viele davon auch in der Landeshauptstadt Stuttgart, die vom Wohlstand geprägt ist. Derzeit sind bei uns ca. 21.400 Menschen auf Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen. Zu den Betroffenen können alleinerziehende Mütter und Väter gehören, aber auch Rentner, Kranke, Arbeitslose und Obdachlose. Leider sind auch immer mehr Kinder von Armut betroffen: 9.000 Kinder und Jugendliche zählen zu den Armen. In Stuttgart sind das 9 % aller Kinder. In den Tafelläden arbeiten eigenverantwortliche Mitarbeiter, die ihre Arbeitsfähigkeit wieder erlangen möchten, sowie Ehrenamtliche Helfer. Die Lebensmittel, die dort zum Verkauf kommen, werden von regionalen Unternehmen, Großmärkten und Supermärkten gespendet. Mehr Informationen findet Ihr hier: www.schwaebische-tafel.de

Den Fankalender erhaltet ihr für nur 8 € am Fanstand im Bauch der Cannstatter Kurve, bei unseren fliegenden Händlern im und ums Stadion sowie ab sofort auch in unserem Online-Shop: http://freiraum.ultra-attitude.de/shop/

10 Jahre Fankalender

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In diesem Jahr geht der Kalenderverkauf in ein Jubiläumsjahr. Dieses Jubiläum findet sich auch in den Kalendermotiven wieder. Neben 4 Bildern aus der letzten Saison haben es 9 Bilder aus den letztjährigen Kalendern in den Fankalender 2015 geschafft. Bereits zum 10. Mal gibt es den Fankalender zu kaufen und es ist schon Tradition, dass der gesamte Erlös an einen guten Zweck gespendet wird.

Seit dem ersten Kalender im Jahr 2006 konnten auf diese Weise fast € 71.500,00 für einen guten Zweck gesammelt werden. Natürlich wollen wir dieses Jahr nochmal einen drauf setzen. Den entsprechenden Spendenempfänger könnt ihr beim nächsten Heimspiel gegen Wolfsburg kennenlernen.
Den Fankalender erhaltet ihr ab sofort für nur 8 € am Fanstand im Bauch der Cannstatter Kurve, bei unseren fliegenden Händlern im und ums Stadion sowie ab Ende Oktober auch in unserem Online-Shop: http://freiraum.ultra-attitude.de/ .

Möglichkeit der Sammelbestellung für die OFC´s:
Auch dieses Jahr könnt ihr Eure Bestellung für die Kalender und das StoCCarda gesammelt an uns schicken. Wir hoffen, dass wir Euch dadurch ein kleines bisschen Aufwand abnehmen können. Meldet euch dazu bitte unter der Emailadresse: kalender@cc97.de

Das CC97 unterstützt die Kampagne „Nein zu RB!“

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RB Leipzig mischt zurzeit kräftig die zweite Liga auf und es ist damit zu rechnen, dass uns dieses Konstrukt bald in der Bundesliga über den Weg läuft. Seit der Gründung des Vereins verfolgt der dahinter stehende Konzern „RedBull“ das Ziel der Etablierung seines Getränks auf dem deutschen Markt. Es handelt sich um eine reine Marketingmaßnahme, die absolut nichts mehr mit dem Fußball, den wir alle so lieben, gemeinsam hat.

Es ist nun Zeit für alle Fußballfans, sich deutlich zu positionieren. Deshalb unterstützt auch das Commando Cannstatt die bundesweite Kampagne „Nein zu RedBull! Für euch nur Marketing – Für uns Lebenssinn!“.

Wir freuen uns über jeden Fanclub aus Stuttgart, der sich ebenfalls zu dieser Kampagne bekennt, denn nur gemeinsam können wir unseren geliebten Sport vor dem totalen Zerfall bewahren. Die kollektive Ablehnung des geplanten Freundschaftsspiels im Sommer war ein wichtiger Schritt, aber auch in Zukunft gilt es die Augen offen zu halten und sich gegen die totale Zweckentfremdung unseres Fußballsportes zu wehren!

NEIN ZU RB!

Mehr Infos findet ihr unter http://www.nein-zu-rb.de

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Spruchbänder beim Heimspiel gegen Hannover 96

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„Fredi, es war Zeit zu geh’n! Trotzdem Danke für deine Verdienste und Treue zum VfB!“

Bereits in unserer Stellungnahme vom 18.9.2014 haben wir klargestellt, dass wir uns leider in der Pflicht sehen einem verdienten Ex-Spieler ein miserables Arbeitszeugnis auszustellen. Ohne Zweifel war unsere Kritik massiv und die Forderung nach einer Entlassung von Fredi Bobic mehr als deutlich, trotzdem wollen wir nochmal betonen, dass es uns um inhaltliche Kritik auf einer sachlichen Ebene ging. Auch wir sind Teil dieses Vereins und werden uns auch in Zukunft den Luxus einer eigenen Meinung leisten und mit dieser auch nicht hinter dem Berg halten. Allerdings sehen wir uns nicht in der Rolle uns im Wochentakt zur sportlichen Situation oder zu vereinspolitischen Themen zu äußern. Das Kapitel Fredi Bobic ist für uns beendet und aus unserer Sicht spricht nichts dagegen mit Stil und Niveau getrennte Wege einzuschlagen.

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„Vorstand und Aufsichtsrat: Die Probleme jetzt anpacken und nicht weiter schlafen!“

Das zweite Spruchband darf als mahnender Hinweis verstanden werden, dass mit der Entlassung von Fredi Bobic sicher nicht alles getan ist. Die vielzitierte Aufarbeitung der letzten Saison verkommt so langsam zur leeren Worthülse oder scheint in den To-Do Listen der Verantwortlichen keinen prominenten Platz einzunehmen und Fredi Bobic kann sicherlich nicht alleine für die Fehler der letzten Jahre verantwortlich gemacht werden. Wir werden uns von der wohlbekannten Besänftigungspolitik durch Bauernopfer sicher nicht einlullen lassen, diese ist durch die Trainerentlassungen der vergangenen Jahre ja hinlänglich bekannt.

Spruchbänder beim Heimspiel gegen Hoffenheim

Zunächst möchten wir uns ganz herzlich für die zahllosen positiven Rückmeldungen zu unserer Stellungnahme „Der freie Fall – Wir haben die Schnauze voll“ bedanken! Auch die Reaktionen und Sprechchöre im Stadion bekräftigen uns in unserer Auffassung, die Fehlentwicklungen der Vergangenheit richtig analysiert und die richtigen Verantwortlichen für den sportlichen Niedergang identifiziert zu haben.

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„37 Spiele – 33 Punkte – Willkommen in der Realität. Sommerpause nicht genutzt – Von Aufarbeitung nichts zu sehen. Bobic & Wahler, wer seiner Arbeit nicht gewachsen ist muss gehen!“

Da wir es schon immer für unabdingbar gehalten haben, vor sachlicher Kritik nicht die Ohren zu verschließen, ist es wichtig, ein paar Worte zum Zeitpunkt unserer Stellungnahme zu verlieren. Herr Bobic wirft uns ja bekanntlich vor, in der Frühphase der aktuellen Saison Horrorszenarien an die Wand zu malen. Wir teilen diese Auffassung nicht. Erstens stellt unsere Stellungnahme eine Analyse der Vergangenheit und kein Schauermärchen dar. Zweitens hat für uns dem Gefühl nach keine neue Saison begonnen, sondern die alte Saison setzt sich nahtlos fort. Eine Aufarbeitung des Beinahe-Abstieges hat trotz vollmundiger Ankündigung der Verantwortlichen offensichtlich nicht stattgefunden, wodurch das Vertrauen in die sportliche Leitung schlicht und einfach erschöpft ist. Diesem Umstand haben wir am Samstag per Spruchband Rechnung getragen.

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„Kein Teamgeist, keine Punkte!“

Bereits zum Einlaufen der Mannschaften haben wir die Männer in den Brustringtrikots deutlich in die Pflicht genommen. Sehen wir der Realität ins Auge: Unsere aktuellen Spieler werden sich sicherlich nicht über Nacht zu Weltstars oder gar zu den kolportierten Krachern entwickeln. Allerdings erwarten wir von jedem eine tadellose und professionelle Einstellung im Kampf um den Klassenerhalt.

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„Wahler: Schönwetterpräsident statt Krisenmanager“

Das letzte unserer Spruchbänder war Bernd Wahler gewidmet. Dieser hatte sich schon in der abgelaufenen Saison in unseren Augen als Mogelpackung erwiesen. Nach einem beängstigenden 2:2 gegen Absteiger Braunschweig blieb die Kurve im Stadion, um von den Verantwortlichen zu erfahren, wie diese gedenken die Misere in den Griff zu bekommen. Herr Wahler kam dieser Aufforderung nicht nach. Aktuell hat man ebenfalls den Eindruck, dass eine Vogel-Strauß-Taktik verfolgt wird. Öffentlich vernehmbar war nur ein knappes Treuebekenntnis zu Bobic. Was solche Aussagen im Bundesligageschäft wert sind, weiß jeder Fan. Sollte Fredi Bobic trotzdem seinen Hut nehmen müssen, wirft das kein gutes Licht auf Herrn Wahler. Wir brauchen keinen Präsidenten, der nur in den Medien ist, wenn es darum geht neue Luftschlösser zu entwerfen und der den Kopf offensichtlich in den Wolken hat. Wir brauchen einen Krisenmanager, der mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen steht.

Der freie Fall – Wir haben die Schnauze voll

Die Entwicklung unseres VfB seit der Meisterschaft 2007 schmerzt jeden VfB-Fan. Seither befindet sich ein Traditionsverein im freien Fall – ohne Ausblick auf Besserung. Das Vertrauen in die handelnden Personen ist gänzlich verschwunden. Warum das aus unserer Sicht so drastisch formuliert werden muss, wollen wir nachfolgend darlegen.

Die Mannschaft
Nicht erst seit dem vergangenen Abstiegskampf wird deutlich, dass nur sehr wenige Spieler Verantwortung übernehmen wollen und dabei selten einen glücklichen Eindruck hinterlassen. Einen Lautsprecher mit Substanz, der das Gebilde Mannschaft in schwierigen Situationen zusammenhält, sucht man vergebens. In anderen Vereinen – mit oftmals deutlich kleinerem Budget – gibt es ähnliche Probleme, dort aber treten die Spieler als Team auf, in dem persönliche Befindlichkeiten keine Rolle spielen. Der VfB hingegen hat im Moment kein Wir-Gefühl. Verantwortung ist für einen Großteil der Mannschaft ein Fremdwort. „Das müssen Sie die Älteren fragen“, antwortete Moritz Leitner nach dem Spiel in München auf die Fragen der Journalisten und wirkte dabei wie ein beleidigtes Kind. Wenn man von nicht vorhandenem Teamgeist spricht, muss man auch zweifelsohne von nicht vorhandener Hierarchie sprechen. Spieler, die augenscheinlich voran gehen wollen, werden von ihren Kollegen nicht ernst genommen. Warum auch, es fehlt schließlich so einigen an den spielerischen Fähigkeiten, sich unersetzlich zu machen. Und manchen schlichtweg an der Identifikation mit dem Verein.

Der Sportvorstand
Das Stichwort Hierarchie führt uns unweigerlich zum Sportvorstand Fredi Bobic. Es ist an der Zeit, einem verdienten Ex-Spieler ein miserables Arbeitszeugnis als Manager auszusprechen. Kaum ein Neuzugang schafft den Durchbruch, kaum eine Neuverpflichtung entwickelt sich weiter und – zurück zum vorherigen Punkt – keine Neuverpflichtung übernimmt Verantwortung auf dem Platz oder stabilisiert die Hierarchie in der Mannschaft. Wer von sich behauptet, beim Kauf von neuen Spielern vor allem auf die Mentalität zu achten, der muss die genannten Probleme erkennen und lösen. Doch nichts dergleichen geschieht. Nur die wenigsten Verpflichtungen setzen sich überhaupt durch – von Spielern, die voran gehen, ganz zu schweigen. Woche für Woche sehen wir eine konzeptlos zusammengekaufte Mannschaft ohne Grundgerüst und Linie. Stattdessen werden junge Spieler – ohne Zweifel Talente – zu zukünftigen Nationalspielern hochgelobt und der Hierarchie so zunehmend geschadet. Die Transferbilanz ist katastrophal. Die falschen Spieler werden geholt, die falschen abgegeben und die falschen bleiben. Resultat ist ein völlig aufgeblähter Kader, gespickt mit Mittelmaß. Verdeutlichen lässt sich diese Bilanz durch einen Blick auf die aktuelle Torjägerliste. Platz eins teilen sich Shinji Okazaki und Julian Schieber, während man in Stuttgart bereits seit April auf ein Stürmertor warten muss.

Der Präsident
„Mittel- und langfristig ist nach wie vor die Champions League das Ziel, auch wenn das jetzt überheblich klingt“, so Bernd Wahler nach neun sieglosen Spielen und dem unrühmlichen Unentschieden gegen den Tabellenletzten Braunschweig im vergangenen März. Aussagen wie diese haben ebenso wenig einen positiven Effekt wie das Versprechen von Krachern auf dem Transfermarkt. Wer Namen wie Gomez oder Khedira in den Ring wirft, schürt nichts als Euphorie und eine viel zu hohe Erwartungshaltung, die sich bei Nicht-Erfüllen dann logischerweise in Pfiffen niederschlägt. Wenn dann im Endeffekt bei einem Absteiger unter anderem ein verletzter Spieler eingekauft wird, dann verkennt man die Realität und erhöht den Druck auf die Neuverpflichtungen unnötig. Der nächste, scheinbar völlig unbekümmerte Vorstoß ist brandaktuell. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung sollen mindestens zwei junge Talente pro Saison an die Bundesliga herangeführt werden, vertraglich mit dem Trainer festgeschrieben. Trotz der guten Jugendarbeit gibt es aber auch in Stuttgart keine jährliche Garantie auf Talente mit Starpotenzial. Wir werden den Eindruck nicht los, dass Bernd Wahler zwar in der Öffentlichkeit besser ankommt als sein Vorgänger, allerdings kaum kompetenter ist. Denn wer seinem Sportvorstand vertraut, installiert kein Beratergremium, das über keinerlei Entscheidungskompetenzen verfügt und im vollkommenen Widerspruch zu schlanken und effizienten Strukturen steht. Wer ihm nicht vertraut, zieht drastischere Konsequenzen. Mit einem Präsidenten, der bei schlechtem Wetter Visionen hat und beim Heimspiel gegen Braunschweig in der letzten Saison kein Wort an eine fragende Kurve richten wollte, ist dem Verein nicht geholfen. Der VfB braucht keinen lustigen Repräsentanten, der Luftschlösser baut, er braucht einen Krisenmanager, der klar vermittelt, wie er den Karren aus dem Dreck ziehen will.
Eine einmalige Finanzspritze in Form einer Ausgliederung der Profiabteilung verbunden mit einem Einstieg von Investoren wird derzeit als Allheilmittel verschrien. Solche gefährlichen Mätzchen sind unserer Meinung nach völlig unnötig. Wenn die handelnden Personen ihr Handwerkszeug beherrschen und die vorhandenen Mittel optimal verwenden würden, wäre der VfB schon jetzt konkurrenzfähig. Zusätzliches Geld würde derzeit wohl noch schneller versickern als damals die Gomez-Millionen.

Die Fans
Trotz der unterirdischen Vorsaison wurden wieder knapp 30.000 Dauerkarten verkauft. Dieser Zuspruch ist ebenso bemerkenswert wie die mehreren Tausend Teilnehmer der diesjährigen Karawane Cannstatt, die wohlgemerkt nach dem Pokal-Aus in Bochum stattfand. Die weiß-rote Fangemeinde hält zum VfB wie eh und je. Bereits im vergangenen Abstiegskampf haben die Fans bewiesen, wie leidensfähig und geduldig sie sind. Sie haben trotz großer Unzufriedenheit ihren Verein bis zur letzten Minute unterstützt. Wenn jetzt einige Spieler oder Verantwortliche eine Mitschuld auf den Rängen suchen, dann ist die Schmerzgrenze eindeutig erreicht. Die vergangene Saison ist nicht vergessen, und so sprechen im Moment 37 Spiele und 33 Punkte Bände.

– Wir wollen keine Ausreden mehr hören, das Maß ist voll!
– Die Probleme müssen endlich gelöst werden, bevor man es im dritten Anlauf seit 2011 schafft, das Schiff vollends zu versenken!
– Unser Geduldsfaden ist kaum noch existent! Eine weitere „Zusammenhalten-Saison“ wird es mit uns nicht geben!

Commando Cannstatt im September 2014