Viele von euch haben die Proteste und Spruchbänder in der Hinrunde gegen die zunehmende Entfremdung des DFB und der DFL von der Basis des Fußballs – uns Fans – mitbekommen und mitgetragen. Wie zum Jahresende berichtet, wurde den Verbänden zur Winterpause ein Forderungskatalog zugeschickt, in welchem viele der aktuellen Problemfelder im Fußball angesprochen werden. Manche sind recht konkret, wie die klare Forderung nach einem Bekenntnis zu 50+1 und der Intention dahinter. Manche wirken eher banal, wie die Forderung einen bundesweiten Mindeststandard einzuführen, nach welchem Fanmaterialien grundsätzlich erlaubt sein müssen. Andere wirken hoffnungslos radikal, wie die klare Forderung nach der Abschaffung von Stadionverboten und die endgültige Abkehr von Zuschauerausschlüssen als Kollektivstrafen.
Die Forderungen haben allerdings eine große und erschreckende Gemeinsamkeit: Sie sind nicht neu!
Exakt diese Themen werden von Fans und Fanorganisationen seit Jahren und Jahrzehnten vertreten ohne Gehör zu finden. Exemplarisch ist hier der Themenbereich Anstoßzeiten. In der Saison 2000/01 gab es noch ein Bündnis namens „Pro 15:30“, selbstverständlich am Samstag. Heute finden sich im Positionspapier „nur“ noch zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Situation für Stadionbesucher wieder etwas annehmbarer gestalten kann. Die Verbände sind jetzt gefordert, sich endlich einmal ernsthaft mit all diesen Problemen zu beschäftigen und die richtigen Weichen für die Zukunft des Fußballs zu stellen!
Um dieser Aufforderung nochmal Nachdruck zu verleihen, soll gemeinsam und bundesweit ein Zeichen gesetzt werden. Deshalb werden wir beim Heimspiel gegen Schalke in den ersten 12 Minuten plakativ auf sämtliche Fanutensilien und Aktivitäten verzichten, schließlich gehört deren Freigabe auch zu den Forderungen. Die Podeste bleiben leer, eine Koordination via Mikro- oder Megaphon findet nicht statt, Trommeln werden nicht eingesetzt, Fahnen und Doppelhalter bleiben unten. Nach Ablauf der 12 Minuten soll alles wie gewohnt sein oder gerne noch lautstarker und farbenprächtiger. Schließlich möchten wir mit diesem Kontrast verdeutlichen, wie wichtig bereits einzelne Punkte aus diesen Papieren sein können und welchen Effekt sie auf den Fußball haben, sowohl im positiven, als auch im negativen Fall.
Wir möchten jeden Stadionbesucher dazu auffordern, sich mit den Positionspapieren zu beschäftigen und sich dann den Protesten anzuschließen, oder sich zumindest solidarisch zu verhalten.
12 Minuten Zeichen setzen – Für einen starken 12. Mann!
Positionspapier zum Thema Fanrechte
Positionspapier zum Thema Sportgerichtsbarkeit
Positionspapier zum Thema Stadionverbote
Positionspapier zum Thema Anstosszeiten
Positionspapier zum Thema Kommerzialisierung