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Heimspiel gegen RB Leipzig

Zum ersten Mal tritt der Leipziger Ableger der Fußballabteilung eines österreichischen Brauseherstellers in unserem Neckarstadion an. Viel muss man zu diesem Konstrukt nicht mehr sagen, die Argumente liegen seit langer Zeit klar auf dem Tisch. Zu uns kommt nichts anderes als das am Reißbrett entworfene Gesicht des im Fußball vorherrschenden Turbokapitalismus. In einem Weg, den der komplette Profifußball schon längst eingeschlagen hat, ist RB die Blaupause für alles was noch folgen soll. Ein Weg, den leider auch unser VfB eingeschlagen hat. Der finanzielle Erfolg steht auch für unsere Vereinsführung über allem, weswegen man in einer lächerlichen Kampagne die Mitglieder überzeugen musste, sich dem laut Argumentation „wirtschaftlichen Bremsklotz e.V.“ zu entledigen um sich für potente Investoren wie der Daimler AG zu öffnen. Höher, schneller, weiter. „Ja zum Erfolg!“ hieß der Leitsatz. Bezeichnend, dass hier „Erfolg“ mit „mehr Geld“ gleichgesetzt wird und nicht mit Kontinuität und guter, ehrlicher Arbeit. Auch sonst macht die Vereinsführung in letzter Zeit den Eindruck, den Blick für die Basis immer mehr zu verlieren. Schwindende Identifikation zahlreicher Anhänger zum eigenen Verein ist die Folge. Aktuell wird über eine weitere Aufweichung der 50+1 Regelung im deutschen Fußball, vorangetrieben von Martin Kind und stark unterstützt von DFL-Boss Seifert sowie mächtigen Fußballmedien wie dem Kicker und der Bild, diskutiert. 50+1 ist trotz Ausnahmefällen wie RB, Hoffenheim, Wolfsburg, Leverkusen und anderen die letzte Bastion, die uns wenigstens noch etwas von dem Fußball, wie wir ihn kennen und lieben gelernt haben, bewahrt. Hierfür gilt es zu kämpfen. 50+1 ist für uns keine Diskussionsgrundlage, sondern eine Schmerzgrenze!

Identifikationsstiftend und der größte Unterschied zu Konstrukten wie RB Leipzig ist bei uns in Stuttgart die Cannstatter Kurve. Eine stolze Kurve voller Geschichte. Ein Ort für jedermann, über Jahrzehnte geprägt durch verschiedenste Fangenerationen. Ein Ort, an dem Werte, wie Zusammenhalt, Respekt, Solidarität, Mitgestaltung und Mitverantwortung innerhalb der aktiven Gruppen und Fanclubs noch real sind und ernsthaft gelebt werden. Genau diesen Unterschied – eine traditionsreiche, leidenschaftliche Kurve – wollen wir beim Heimspiel gegen den Retortenclub aus Leipzig wie bereits im Hinspiel optisch und lautstark aufzeigen. Packt eure – gerne richtig alten – Schwenkfahnen und Doppelhalter ein, und lasst uns ein geschlossenes Zeichen setzen. Für den Rahmen der Aktion sorgen wir.

Jeder Einzelne ist der 12. Mann!